(DailyFX.de) – Die letzte Handelswoche war bis Freitagabend im DAX eine Erholungs-Rallye, die dann jedoch jäh durch erneute Eskalationen in der Ukraine beendet wurde. Insgesamt hat sich bereits seit Dienstag und der anschließenden 300 Punkte Aufwärtsbewegung bei mir das Gefühl durchgesetzt, dass es generell galt vorsichtig mit zu viel Optimismus für den DAX zu sein. Das Risiko neuer Jahres-Tiefststände ist, besonders nach dem Mini-Sell Off am Freitag noch lange nicht vom Tisch, eventuell sogar in den kommenden Tagen sehr wahrscheinlich.
Abzuwarten bleibt in meinen Augen, ob die Abwärtsbewegung von Freitag sofort zum Wochenstart fortgesetzt wird oder es durch eine vorläufige De-Eskalation in der Ukraine zunächst zu einer erneuten Bewegung zurück in Richtung der Vorwochenhochs über 9.300 Punkten kommt. Geändert hat sich jedoch an meiner generellen Einschätzung, bereits formuliert in meiner vor meinem Urlaub am 01.08. erstellten Analyse mit den dort thematisierten potentiellen Short-Triggern besonders im Bereich 9.370 / 400 Punkte, nichts. Ausgehend von dieser ist dieser Bereich weiter für den Aufbau mittelfristiger Short-Engagements im DAX in Betracht zu ziehen, Ziel mindestens 8.500 Punkte: bit.ly/1kaSHmf

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Sollte es in der kommenden Woche im DAX zu einem Lauf über 9.370 / 400 Punkten kommen, so wäre mit einem Rücklauf über die 9.500er Marke zu rechnen, der Grundmodus bliebe hiervon ausgehend im Daily zunächst neutral .
Neben dem angeschlagenen technischen Bild (der DAX tradet, wie oben erkennbar, weiter deutlich unter seiner 200-Tage-Linie (blau)), scheint auch sentimenttechnisch weiteres Abwärtspotential für die Aktienmärkten und den DAX gegeben. Durch die erneut aufkeimende Unsicherheit durch die Entwicklung in der Ukraine am Freitag ist der VDAX New erneut auf über 20 angestiegen. Das ist gleichbedeutend mit der Aussage, dass die Marktteilnehmer für die kommenden 30 Handelstage im DAX eine Schwankung von über 500 Punkten nach oben bzw. unten erwarten. Erweiternd lohnt ein Blick auf den Cleveland Fed's US Financial Stress Index, der ebenfalls weiteres Potential für "Stress" an den Finanzmärkten:

Anders formuliert: besonders mittel- bis langfristige Long-Engagements im DAX sollten aktuell genau überdacht werden, neue Jahres-Tiefs in den Spät-Sommer / Herbst sind als sehr wahrscheinlich zu erachten, die Long-Struktur im Daily würde erst mit neuen Allzeithochs über 10.050 Punkten bestätigt.
Wirtschaftsdatentechnisch sieht es in der kommenden "mau" aus, im Hauptfokus bleiben im DAX weiter die geopolitischen Brandherde im Irak und Gaza-Streifen, besonders aber in der (Ost-)Ukraine.

Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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