
(DailyFX.de) Die US-Notenbank hob gestern die Zinsfantasien der Marktteilnehmer und bot dem Dollar damit Rückenwind. Bevor die Währungshüter aber ihre Befürwortung zeitnaher restriktiver Schritte unmissverständlich den gespannten Marktteilnehmer offenbarten – verstrichen nicht nur Minuten, sondern auch erste Kommentare deuteten eher auf einen längeren „Status Quo“ in der Geldpolitik. So stieß die Fed „verfüge aktuell noch über Geduld“ eine flüchtige Dollarschwäche an. Auffällig die Reaktion besonders im USD/JPY. Das Währungspaar fiel kurz nach der Verkündung des Entscheids auf 117 zurück. Doch spätestens mit Beginn der darauffolgenden Rede von Janet Yellen wurde klar, die Fed wich keineswegs vom zunehmend restriktiven geldpolitischen Pfad ab.
Die Entscheidungsträger im Offenmarktausschuss waren sich einig - in 2015 werde für die Erhöhung im Leitzins erfolgen
Es sei zwar noch Raum für weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt vorhanden, doch die Entwicklungen am US-Arbeitsmarkt wurden positiv bewertet. Das Wachstum von neugeschaffenen Stellen zog zuletzt deutlich an. Die Fed-Chefin hob hervor,auf jeder geldpolitischen Lagebeurteilungen kann gehandelt werden. Aber eben wohl kaum auf den nächsten Sitzungen.
Auch hier würde ich einen einzelnen Kommentar hervorheben wollen, der wenige später folgte. Janet Yellen bot eine nähere und überraschende Definition von „nächste Sitzungen“. Ein paar Sitzungen würden nämlich lediglich zwei Meetings umfassen. Viel Geduld wird somit wohl nicht notwendig sein bis die US-Notenbank konsequent nach der Beendigung derQuantitative Easing den nächsten Schritt wählt.

Der Gewinner dieser News war der US-Dollar. Der EUR/USD hat es nicht mehr bis zum Jahrestief der 1,2247, der USD/JPY sprang aus der Korrekturbewegung der Vortage. Auch die Aktienmärkte atmen deutlich auf, sichere Häfen verlieren gerade an Nachfrage. Der SNB ist das offensichtlich nicht genug. Sie führte einen Negativzins ein.Im EUR/CHF kam zu einem mit Spike bis nahezu an die 1,21.
Der EUR/USD senkte sich wieder stark gen Süden und rückt wieder in die Nähe des Jahrestiefs von 1,2247. Im Vorfeld reichte die Erholungsbemühung nicht bis an die 1,26 dem Nov.-Hoch heran. Um 1,257 drehte der Kurs ab. Der Verlauf deutet an, die Sequenz fallender Hochs und Tiefs setzt nach wie vor fort. Der Abwärtstrend im EUR/USD bleibt damit intakt. Sollte die 1,23 nicht halten, wäre mit einem Test des Jahrestiefs zu rechnen. Im Falle eines Bruchs wäre eine folgende Dynamik Richtung 1,2 denkbar. Eine entscheidende Sache wurde gestern untermauert, die Haltungen der Fed und EZB driften weiter auseinander und das lässt den Dollar weiterhin als attraktivere Wahl erscheinen – auch mit einen Blick auf das erste Halbjahr in 2015.
EURUSD Daily Chart

Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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