
(DailyFX.de) – Bereits letzte Woche berichtete ich über die Schweizer Volksinitiative „Rettet unser Schweizer Gold“, in diesem Artikel wird auf die möglichen Auswirkungen dieser Regelung auf den Goldpreis eingegangen.
Auswirkungen auf den Goldpreis
Die in der Gold-Initiative geforderten Regeln würden die SNB dazu zwingen, einen Mindestreserveanteil von 20% ihrer Bilanz in Gold zu halten (aktuell sind es ca. 7,5%). Zudem wäre es ihr verboten, bereits erworbenes Gold wieder zu verkaufen, auch wenn dies nicht die Mindestreserve angreifen würde. Dass dieses Gesetz als bullish für Gold gewertet wird, ist also nicht verwunderlich. Eine erste Unruhe auf den Märkten ist bereits zu spüren, wo sich die Preise Euro-Optionen gegen den Franken vor und nach dem Referendum bereits stark unterscheiden. Neben der Auswirkung von expansiven Maßnahmen seitens der SNB auf den Goldpreis entsteht auch ein wenige offensichtliche Stütze von Gold durch diese Initiative:
Abwertungen in Gold zwingen SNB zu Goldkauf
Als weiteres Problem wird sich der Goldpreis selbst für die SNB herausstellen. Angenommen die Schweizer Notenbank verfügt bereits über die 20% Mindestreserven an Gold. Sollte der Goldpreis an sich sinken, würde dies dazu führen, dass der Goldanteil unter die 20% Mindestreserve sinken würde, ohne dass Gold verkauft wurde oder weniger Goldbarren im Keller der SNB lagern. Trotzdem wäre die SNB durch diese Neubewertung ihrer Goldreserven dazu gezwungen, diese weiter aufzubauen. Dies führt dazu, dass bei einer Abwertung in Gold um 10%, die SNB dazu gezwungen ist, ihren Goldvorrat um 8,8% zu erhöhen. Damit kommt eine Abwertung in Gold expansiven Maßnahmen der SNB gleich.

Mögliche Auswirkungen eines erfolgreichen Referendums auf die SNB Notenbankpolitik
Würde ein „Ja“ im Goldreferendum den Mindestkurs um EUR/CHF gefährden? Diese Frage ist berechtigt, da die neue Regelung die Freiheit der SNB stark einschränken würde. Die Erhaltung des Mindestkurses im EUR/CHF würde teurer werden, die SNB wäre bei sinkenden Geldpreisen zu weiteren Goldkäufen gezwungen, ihre Bilanz würde sich noch weiter aufblähen. Dies ist theoretisch machbar, doch stellt sich doch die Frage, wie groß die Bilanzsumme der SNB noch werden kann, oder ob es überhaupt eine Beschränkung gibt. Aktuell beträgt die Bilanz der SNB mit über 520 Mrd. CHF über 80% des Schweizer BIP. Diese Einschränkungen könnten die SNB dazu bewegen ihre Notenbankpolitik zu ändern und einen negativen Zins in Betrachtung zu ziehen.

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Analyse geschrieben von Marc Zimmermann, Junior Marktanalyst bei DailyFX.de
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