Optionen sind aufgrund der asymmetrischen Risiko-Rendite-Verteilung Absicherungsinstrumente. Diese Eigenschaft ermöglicht es Tradern, Strategie-Variationen zwecks weiterer Risikobegrenzung durchzuführen. Dazu gehört beispielsweise der Protective Put.
Protective Put Strategien: Inhalte
- Protective Put verstehen
- Wann ist die Protective Put Strategie sinnvoll
- Beispiel eines Protective Puts
- Umsetzung des Protective Puts mit Optionen von IG
- Fazit: Protective Put Strategie
Der Protective Put und seine Eigenschaften
Mit der Protective Put Strategie wird eine Position in einem Basiswert abgesichert. Wenn ein Trader eine Put Option kauft, dann will er entweder auf einen fallenden Kurs des Underlyings spekulieren oder eine Position am Kassamarkt absichern. Beim Protective Put handelt es sich um die zweite Variante.
Der Trader hält sowohl den Basiswert als auch eine Long Put Option auf dieses Underlying. Der Protective Put stellt damit das klassische Absicherungsgeschäft mittels Optionen dar.
Der Trader geht zwar von weiter steigenden Kursen im Underlying aus, ist sich aber nicht sicher, ob er tatsächlich recht behält. Damit entstehen dem Trader jedoch gleichzeitig weitere Kosten für die Option, die vom Kursgewinn des Basiswertes abgezogen werden müssen.
Gewinn eines Protective Puts = Kursgewinn / Verlust des Underlyings – Kosten für Long Put ( + Gewinn aus Long Put) |
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Wann lohnt sich der Protective Put für einen Trader?
Trader handeln einen Protective Put, wenn sie entweder bereits einen Basiswert, wie etwa eine Aktie oder einen Index im Portfolio halten oder erwerben möchten, gleichzeitig jedoch die Position vor einem Kursverfall absichern wollen. Kursverluste des Underlyings, die sich direkt im Verlust der Position darstellen, können durch Gewinne aus dem Long Put begrenzt werden, wobei die Kosten für den Long Put trotzdem anfallen.
Das Auszahlungsprofil eines Protective Puts sieht folgendermaßen aus:

Beispiel eines Protective Puts
- Trader geht von einer steigenden Apple Aktie aus. Diese steht aktuell bei 100 U$. Er kauft diese am Kassamarkt.
- Gleichzeitig ist er sich aber nicht sicher über den weiteren Kursverlauf und will sich gegen einen möglichen Kursverfall absichern. Er kauft eine Put Option mit einem Ausübungspreis bei 100 U$ und einer Laufzeit von 3 Monaten. Die Option kostet beispielhaft 5 U$.
Szenario 1: Aktie steigt
Bei Ende der Laufzeit der Option steht der Aktienkurs von Apple bei 120 U$. Der Trader lässt den Long Put verfallen und verkauft gleichzeitig die Aktie. Seine Auszahlung beträgt:
- 120 U$ (Underlying) – 100 U$ (Kaufpreis) – 5 U$ (Kosten) = 15 U$
Szenario 2: Aktie fällt unter den Kaufpreis
Nach Ablauf der Zeit steht die Apple Aktie bei 90 U$. Der Trader übt seine Long Put Option aus und realisiert eine Gewinn, da der Ausübungspreis bei 100 U$ lag. Er erhält damit
- 100 U$ (Ausgeübte Put-Option und Verkauf der Aktie) - 90 U$ (Underlying) - 5 U$ (Optionskosten) = + 5 U$
Damit ergibt sich für den Händler eine abgesicherte Position. In beiden Fällen kann der Verlust somit vermieden werden.
Aber Achtung! Das stark theoretische Beispiel soll nur verdeutlichen, wie sich eine Long Put Option absichernd bei Kursverfällen des Underlyings auswirkt. In der Realität variieren die Kosten der Absicherung, also des Long Puts, abhängig von der Laufzeit und dem Ausübungspreis. Je näher der Ausübungspreis zum aktuellen Marktpreis, desto teurer ist sie. Daher werden in der Regel kaum Long Puts mit dem gleichen Ausübungspreis wie der Kaufpreis der Aktie gekauft werden.
Umsetzung mit Vanilla Options von IG
Um den Protective Put umsetzen zu können, können sowohl normale börsengehandelte Optionen genutzt werden oder Optionsscheine, die deren Struktur ähnlich sind. IG bietet auf dieser Basis die sogenannten Vanilla Options und die Barrier Options an. Vanilla Options von IG sind zunächst auf die Indizes, Forex und Rohstoffe begrenzt. Die Laufzeiten variieren zwischen täglich bis monatlich.

Beispiel IG Vanilla Optionen mit Protective Put
In dem unten dargestellten Beispiel wurde eine
- Put Option auf den Markt DAX 30
- mit der Laufzeit drei Monate
- und einem Ausübungspreis bei 11.900 Punkten gekauft.
- Die Kosten belaufen sich auf 353 €
Parallel dazu wurde der DAX30 für 11.900 Punkte erworben. Sowohl in der Option als auch im DAX30 entspricht ein Punkt einem Euro. Dies macht deutlich, dass die Optionskosten, im Falle einer Option mit einem Ausübungspreis, der nahe dem Kaufpreis des DAX 30 liegt, sehr hoch ausfallen. Der DAX30 müsste um 353 Punkte fallen ehe eine Ausübung und damit die Realisierung Sinn machen würde. Trader sollten daher genau prüfen, wann sich ein Protective Put wirklich lohnt und genau abwägen.

Fazit: Handel mit Protective Put Optionen
Im Fazit lässt sich sagen, dass die Protective Put Strategie mit Optionen größtenteils zur Absicherung einer Position im Basiswert Sinn macht. Der Trader kann mit einem Protective Put das Portfolio vor unerwarteten Kursverlusten absichern. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass der Preis für die Option sehr hoch ausfallen kann, sodass sich eine Absicherung möglicherweise nur selten lohnt oder nur dann, wenn ein starker Kursverfall erwartet werden kann.
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