Der FTSE 100 ist ein wichtiges Barometer für die Entwicklung der am höchsten kapitalisierten Unternehmen an der London Stock Exchange (LSE). Lesen Sie weiter, um mehr darüber zu erfahren, wie er berechnet wird, die Geschichte des Index und die Vorteile eines Tradings dieser Anlageklasse.
Was ist der FTSE 100?
Der FTSE 100 ist ein Aktienindex, der die Entwicklung der 100 größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung repräsentiert, die an der LSE gehandelt werden. Er war ursprünglich einer der am meisten gehandelten Indizes, da er als der beste Indikator für die Gesundheit des britischen Aktienmarktes galt. Nachdem der FTSE 100 jedoch ausgeweitet wurde, um mehr multinationale Firmen aufzunehmen, ist der breitere FTSE 250 Index zu einem genaueren Abbild der britischen Wirtschaft geworden.
Der Name des FTSE 100, oder „Footsie“, ist eine Kombination aus Financial Times und der Londoner Börse (LSE). Obwohl die Initialen „FTSE“ häufig synonym mit dem Index FTSE 100 verwendet werden, gehören zu der FTSE-Gruppe weitere Indizes, darunter der bereits erwähnte FTSE 250.Die Gegenstücke zum FTSE 100 in Europa sind u.a. der CAC 40 in Frankreich und der DAX 30 in Deutschland.
Berechnung des FTSE Index
Der FTSE 100 ist ein Kapitalisierungs-gewichteter Index. Dabei ist der Wert dieser Gewichtungen von dem Marktwert der einzelnen Titel abhängig. Obwohl sämtliche seiner Konstituenten unter den Top 100 rangieren, kann ihre Größe erheblich variieren – und auf dem FTSE 100 steht Größe für Einfluss. Dementsprechend beeinflussen die wertvollsten Unternehmen des Index den Kurs stärker als kleinere Firmen.
Die oberen zehn Unternehmen machen rund 40% des Werts des Index aus. Für eine genaue Prognose des FTSE 100 ist es deshalb wichtig, deren Aktienkurse im Blick zu behalten. Veränderungen werden in Echtzeit berechnet. Wenn die Aktienkurse relevanter Unternehmen sich bewegen, reagiert der Kurs des FTSE 100 also entsprechend.
FTSE 100 Unternehmen
Mit Stand November 2019 waren die zehn größten FTSE 100 Unternehmen nach Marktkapitalisierung:
- Royal Dutch Shell
- HSBC Holdings
- BP
- Astrazenica
- GlaxoSmithKline
- Diageo
- British American Tobacco
- Unilever
- Rio Tinto
- ReckittBenckiser Group
Der im Index am stärksten repräsentierte Sektor war 2019 das Finanzwesen mit 20,65 %, gefolgt von Energie mit 17,07 % und dann Basiskonsumgüter mit 15,84 %.
Geschichte des FTSE 100
Der FTSE 100 startete am 3. Januar 1984 mit einem Indexniveau von 1.000 Punkten und einem Gesamtwert von rund 160 Milliarden Pfund, etwa 81% der Marktkapitalisierung der breiteren LSE. Im Jahr 2015 überwand der FTSE 100 erstmals die 7.000 Punkte Schwelle – sein vorheriges Rekordniveau betrug 6.930,2 Punkte und wurde während des Dotcom-Booms im Dezember 1999 erreicht.
Während einige der Hauptmuster des Index im Großen und Ganzen die Entwicklung des S&P 500 in den USA widerspiegeln, hat der letztgenannte den FTSE 500 traditionell deutlich übertroffen. Dies liegt daran, dass der FTSE 100 sich auf Titel aus den Bereichen Rohstoffe und Bergbau konzentriert, bei denen es in den letzten Jahren zu einer schlechten Performance gekommen ist.
Diese Sektoren sind auch stark von den Schwellenmärkten abhängig, die ebenfalls ein nur träges Wachstum aufwiesen. Demgegenüber wurde das Wachstum des S&P von den Technologieriesen, wie Apple und Google, gestützt. Der Chart unten zeigt einige wichtige Kursmarken des FTSE 100 in diesem Jahrhundert sowie die Gründe für diese Schwingungen.

Quelle: DailyFX
Was beeinflusst den Kurs des FTSE 100?
Trader sollten die Faktoren kennen, die sich auf den Kurs des FTSE 100 auswirken, um die Wahrscheinlichkeit größerer Bewegungen besser vorhersagen zu können. Hierzu gehören die Stärke des Britischen Pfunds, Umsatzberichte und Zinsbewegungen.
1. Stärke des Britischen Pfunds
Etwa drei Viertel des Umsatzes der im FTSE 100 geführten Unternehmen stammt aus dem Ausland. Ein schwächeres Pfund bedeutet dabei, dass sich britische Waren billiger kaufen lassen. Dies könnte potenziell die Exporte anschieben und das wiederum kann dem FTSE 100 einen Schub geben.
2. Umsatzberichte
Umsatzberichte haben Potenzial, Aktienkurse und damit Indizes zu bewegen. Da der Index gewichtet ist, kann eine positive oder negative Überraschung bei den Gewinnen der Top-Ten-Titel zum Beispiel wesentliche Auswirkungen auf den Kurs des Index insgesamt haben.
3. Zinsbewegungen
Wenn Zinsen steigen, können Aktien und Indizes nachgeben, weil Unternehmen höhere Zinsen auf Kredite zahlen müssen, was in niedrigeren Gewinnen resultiert.
Trading des FTSE 100
Der FTSE 100 kann über FTSE 100 Futures und Optionen sowie börsennotierte Fonds (ETFs) gehandelt werden. Der Index weist ein hohes Liquiditätsniveau und enge Tradingspreads und Potenzial für saubere technische Muster über eine Vielzahl von Zeitrahmen hinweg auf. Der Index kann aber auch Volatilität zeigen, die Tradern Gelegenheiten bietet.
Finden Sie mehr über den FTSE 100 heraus
Halten Sie sich mit dem Chart für den FTSE 100 auf dem Laufenden. Diesen und aktuelle Meldungen, Prognosen und Experten-Analysen finden Sie auf unserer FTSE 100 Seite. Unsere kostenlosen vierteljährlichen Aktienprognosen liefern Ihnen ebenfalls detaillierte Vorhersagen.