(DailyFX.de) – Silber hat am Montag ein neues Jahrestief für das Jahr 2014 markiert, fiel zeitweise unter 17,40 USD pro Feinunze und somit auf den tiefsten Stand seit vier Jahren. Der Grund für die Silber-Schwäche lässt sich an zwei Hauptfaktoren festmachen.
Einerseits wären dort die Spekulationen um baldige Zinswende seitens der FED. Zwar bleibt ausgehend von der letzten Zinsentscheidung am vergangenen Mittwoch erst einmal beim Alten. Doch bereits jetzt nehmen die Marktteilnehmer das Unausweichliche vorweg, früher oder später wird sie die Zinswende einleiten müssen. Der US-Dollar konnte somit 10 Wochen in Folge positiv schließen, einem historischen Lauf, das hat es seit der Einführung des USD Index Futures an der ICE in New York noch nie gegeben. Und während die US-Zinsen munter weiter steigen, verlieren Gold und Silber als zinslose Anlagen mehr und mehr an Attraktivität.
Zum anderen wäre dort China. Die dortige Konjunktur kommt mehr und mehr ins Stocken, erst in der letzten Woche hat die chinesische Notenbank PboC ein 500 Mrd. Yuan umfassendes QE-Programm beschlossen um Liquiditätsengpässe am chinesischen Kreditmarkt abzuwenden. Auch die am Dienstag morgen veröffentlichten Einkaufsmanagerdaten zum verarbeitenden Gewerbe lagen zwar über der Erwartung, werden aber wohl kaum für ausreichend Optimismus sorgen können, um den Druck von Silber nehmen. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Gold und Silber aus dem Land der Mitte weiter versiegen dürfte.

Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Zu erwarten ist, schreiten die Zinsspekulationen am Markt weiter voran und erfährt der US-Dollar eine verstärkte Nachfrage, dass Silber weiter an Boden verliert, sogar unter 15 USD pro Feinunze fallen könnte, dem Bereich der 2010er Jahrestiefs. Gold hält sich im Vergleich noch solide, einem Test der 2013er Jahrestiefs um 1.180 USD pro Feinunze stünde allerdings ausgehend von beschriebener Zins- und USD-Entwicklung kaum etwas im Wege, bei einem Bruch drohen auch die die tiefsten Notierungen seit vier Jahren um 1.050 USD pro Feinunze.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
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Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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