
(DailyFX.de) Der Edelmetallsektor zeigte sich letzte Woche fester. Mit einem Bruch des 3-Wochenhochs im Gold setzt sich diese Dynamik auch zu Beginn der Woche fort. Das Sicherheitsbedürfnis der Anleger stärkte die Nachfrage nach Gold und Silber. Die radikalislamistischen Isis-Dschihadisten rücken im Irak im Norden des Landes vor. Irakische Soldaten flohen aus Mossul, der zweitgrößten Stadt des Landes, und kapitulierten. Während die USA Bodentruppen ausschließt, drängt sich die Frage auf wie mit dem blutigen Konflikt in der Krisenregion umgegangen werden soll. Auch von steigenden Ölpreisen kann Gold infolge von Angebotssorgen im Nahostkonflikt profitieren. Dass die Ukraine die Deadline für die Bezahlung russische Gaslieferungen verfehlte, schürte zudem das „Risk Off Sentiment“ in den Märkten sowie die Nachricht eines abgeschossenen ukrainischen Armeeflugzeugs durch russische Separatisten.
Fundamental könnte das Voranschreiten im Streik zwischen der Gewerkschaft und Platin-Minengesellschaften in Südafrika für Widerstand sorgen. Das Ende eines 20-wöchigen Streiks wurde eingeleitet. Doch mit Blick auf den Nahostkonflikt nehmen die Marktteilnehmer andere Treiber aktuell wahr. Der Fortschritt in Südafrika könnte daher eine Randnotiz im Goldmarkt bleiben. Die eskalierende Gewalt in Irak könnte sich als preistreibend im Goldkurs erweisen. Unerwartete restriktive Maßnahmen der US-Notenbank könnten im Goldkurs diese Woche für Druck sorgen, doch mehr als ein weiteres Tapering in Höhe von voraussichtlich 10 Mrd. USD wird es wohl kaum geben und derartige Maßnahmen werden bereits in den Märkten eingepreist sein.
Am Terminmarkt lässt sich ebenfalls ein Hoffnungsschimmer für Gold an der Position von Großinvestoren ablesen. Großspekulanten hoben ihre Anzahl Gold Kauf-Kontrakte im Vergleich zur Vorwoche wieder um 1,42% an (2.235 Kontrakte), während Wetten auf einen fallenden Goldkurs mit einem Anstieg von 0,26% (259 Kontrakte) sich nur marginal veränderten. Die Netto-Position stieg damit um 1.976 (0,25 Mrd. USD) auf 61.127 Kontrakte (7,81 Mrd. USD).
Um einen Stimmungsumschwung festhalten zu können ist die Veränderung nicht signifikant genug, aber ein Hoffnungsschimmer für Gold lässt sich durch den leichten Anstieg der für den Goldkurs optimistischen Haltung den COT-Daten entnehmen. Auch im Silber festigte sich zuletzt die bullishe Position der Großinvestoren, doch nicht an der Terminmärkten von Platin und Palladium .

Gold arbeitet an seiner dritten positiven Wochenperformance. „Safe Haven Demands“ ließen Gold wieder Richtung der 1.300er USD Marke ansteuern. Widerstand kann nun von der 200-Tage-Linie um 1.288,5 USD sowie der oberen Begrenzung des eingefangenen Trendkanals um 1.288 USD ausgehen. Scheitert der Kurs jedoch am Widerstandsbereich um 1.288 USD und senkt sich wieder Richtung des Juni-Tiefs von 1.240,2 bleibt der im Chart eingefangene Abwärtstrendkanal jedoch intakt. Durchbricht der Goldkurs Widerstandsbereich um 1.288 USD so wäre das Mai-Hoch der (1.315,9 USD) folgend das April-Hoch (1.331,5 USD) als folgende Widerstände zu nennen. Oberhalb der 1.331,5 USD würde der Blick gar Richtung des Jahreshochs von 1,392,6 USD wandern können.
Gold Daily Chart

Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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