Top Trades für 2017
Beobachtung wichtiger Marktthemen über die Geldpolitik hinaus
Long: AUD/JPY, Nikkei 225
Die Zunahme der Risikostimmung hat eine klare Entwicklung bei den weltweit führenden Benchmark-Indizes ausgelöst. So brach der Nikkei 225 aus der Bull-Flag Formation, die bis 2015 zurückreicht aus, während Währungspaare wie AUD/JPY eine ähnliche Dynamik für 2017 unterstreichen.
Nikkei 225 Monatschart

Nach einem Abpraller vom vorherigen Trendlinienwiderstand während der ersten Hälfte des Jahres könnte der japanische Benchmark-Aktienindex dem Abwärtstrend aus den 1990er Jahren weiter folgen, da sich eine Bull-Flag Formation zu entwickeln beginnt. Das Fortsetzungsmuster sorgt für einen bullischen Ausblick auf das nächste Jahr, insbesondere da der Nikkei 225 eine wöchentliche Serie höherer Hochs und Tiefs zu entwickeln beginnt und der laufende geldpolitische Lockerungszyklus der Bank of Japan (BoJ) könnte den Risikoappetit weiter anheizen, da die Notenbank „die geldpolitische Basis weiter ausweiten wird, bis der Anstieg des beobachteten VPI (alle Objekte ohne frische Lebensmittel) gegenüber dem Vorjahr über 2 Prozent liegt und stabil über diesem Ziel bleibt“.
Trotz des 7:2 Splits beim letzten Zinsentscheid für 2016, sind die Ziele der BoJ, ihr quantitatives/qualitatives Lockerungsprogramm (QQE) mit der „Renditekurve-Kontrolle“ zu bewegen, während Gouverneur Haruhiko Kuroda und Co. weiterhin einen defensiven Ausblick für die Geldpolitik geben und warnen: „die Inflationserwartungen sind in einer Schwächephase geblieben“. Als Folge davon werden die Topside-Targets für den Nikkei 225 2017 große Beachtung finden, da der Aufschwung bei der Marktstimmung aufgrund der äußerst lockeren Geldpolitik der BoJ bestehen zu bleiben scheint.
AUD/JPY Wochenchart

Der Anstieg der Risikobereitschaft scheint auch ein Interesse an Carry-Trades ausgelöst zu haben. So unterstreicht das Währungspaar AUD/JPY eine wesentliche Verschiebung des Marktverhaltens, als es aus dem abwärtsgerichteten Trendkanal, der bis Ende 2014 zurückreicht, ausgebrochen ist. Eine ähnliche Referenz findet sich im Relative Strength Index (RSI), da der Oszillator kurz vor dem Jahreswechsel einen bullischen Auslöser aufweist. Die wichtigeren Entwicklungen favorisieren Buy-Dips im Währungspaar Australischer Dollar/Yen und die geldpolitische Sitzung der Reserve Bank of Australia (RBA), für das kommende Jahr könnte die Attraktivität der renditestärkeren Währung zusätzlich erhöhen, falls die Notenbank eine größere Bereitschaft zeigen sollte, sich schrittweise von ihrem Lockerungszyklus zu entfernen.
Nach Senkung des offiziellen Leitzinses auf ein neues Rekordtief von 1,50% im August scheint die Notenbank sich jetzt unter Gouverneur Philip Lowe darauf vorzubereiten, die derzeitige Position während der kommenden Monate beizubehalten, denn Offizielle sehen die Inflation während des geldpolitischen Horizonts „auf ein normaleres Niveau zurückkehren“. Trotz der Besorgnis über das AAA-Kreditrating der Region könnte die RBA 2017 einen schärferen Ton anschlagen, da „der Inflationsausblick global ausgeglichener ist, als dies schon seit geraumer Zeit der Fall war“ und die Divergenz der Geldpolitik könnte für ein stärkeres Interesse im Währungspaar AUD/JPY sorgen, falls Gouverneur Lowe Spekulationen über niedrigere Kreditkosten weiter entkräften sollte.
Dennoch könnten wichtige Themen jenseits der Geldpolitik eine wichtigere Rolle als Volatilitätstreiber in den Finanzmärkten spielen und die Verschiebung im Marktverhalten sorgt für einen bullischen Ausblick für den Nikkei 225 und den Wechselkurs des Währungspaars AUD/JPY, wenn der Renditehunger auch 2017 weiterhin bestehen sollte.