Wie bereits in der Wochenanalyse für die vergangene Woche erwähnt, stellte die Aufwärtsbewegung in Richtung 1,2600 US-Dollar keine große Überraschung dar. Sahen wir noch zu Beginn der letzten Handelswoche nach dem satten Kurssprung über die 1,2600er Marke ein nahezu vollständiges Verpuffen der Pläne im Bezug auf eine Rekapitalisierung spanischer Banken durch den ESM gleich am Montag, konnte dann im Rest der Handelswoche das Sentiment seine Stärke ausspielen. Demnach war nach dem Speculative Sentiment Index eine Bärenmarktrallye durchaus denkbar und tatsächlich wurde der EUR/USD nochmal über die Marke von 1,2600 US-Dollar gekauft. Zum Ende der Handelswoche notierte der EUR/USD dann bei 1,2633 USD.In der kommenden Woche könnte das Währungspaar zum Spielball der Politik bzw. der US-amerikanischen Notenbank FED werden und ein technischer Ausblick wird schwierig. Die Entwicklung des Euros wird wohl primär vom Ausgang der Wahl in Griechenland abhängen. Meine Kollegen von DailyFX und ich erwarten einen Wahlausgang, der irgendwo zwischen der Wahl der Neuen Demokratie oder der Wahl der Syriza, allerdings ohne Mehrheit im griechischen Parlament liegen sollte. Beide Ausgänge wären nicht sonderlich positiv für den Euro zu werten. Und dann ist dort noch die Sitzung der FED am Mittwoch. Hier erwarten sich die Marktteilnehmer Äußerungen im Bezug auf ein mögliches QE3. Spekulanten sehen bei einem solchen QE3 die Möglichkeit, dass die FED eine Mixtur von Hypotheken-Anleihen und US-Treasuries aufkaufen. Finanziert werden soll das ganze dann über die Ausdehnung der Handelsbilanz und möglicherweise gekoppelt an die Richtlinien in das Jahr 2015. Auf jeden Fall wohl eine effektivere Lösung, als eine Ausdehnung der Operation Twist oder andere Rückkaufprogramme, die in ihren Auswirkungen auf die Handelsbilanz beschränkt wären. Technisch bleibt das Vorwochenhoch bei 1,2667 USD ein potentieller Widerstand auf der Oberseite, dessen Überwinden den Weg Richtung 1,283 USD frei machen würden. Auf der Unterseite steht weiter das Jahrestief bei 1,2287 US-Dollar im Fokus, ein Unterschreiten könnte einen Impuls Richtung 1,1870 US-Dollar liefern. Die breite Masse der Retail-Trader ist weiterhin Netto-Short im EUR/USD positioniert. Der Anstieg der Short-Positionen favorisiert tendenziell eher weitere Euro-Stärke zum US-Dollar und tatsächlich: das Retail-Short-Interest befindet sich zur Zeit auf dem höchsten Stand, seitdem der EUR/USD zuletzt über 1,3300 USD tradete. Die fundamentale, weiter oben thematisierte Seite, könnte aber einiges an Überraschungen bereithalten. Der übergeordnete Abwärtstrend im EUR/USD bleibt weiter intakt und der Abwärtsdruck braucht klarere Zeichen, die auf eine Bodenbildung hinweisen.
Wichtige Marken (18.06. – 22.06.2012):
Support: 1,1870 | 1,2150 | 1,2430 / 50
Resist: 1,2823 | 1,2667
Solltet ihr Interesse an Trading-Ideen haben, die auf meinen Analysen aufbauen oder an weiteren Marktbetrachtungen, besucht mich börsentäglich in meinem kostenfreien Morning Meeting um 10:30 Uhr und registriert euch unter http://www.fxcm.de/forex-webinars.jsp .
Einen regen Informationsaustausch zum Thema Forex- und CFD-Trading, Diskussionen zum Speculative Sentiment Index (SSI) oder auch zum Thema Risk-Management findet ihr in unserem deutschen DailyFX-Forum unter http://forexforums.dailyfx.com/forex-forum-deutsch/ , speziell zum EUR/USD in unserem EUR/USD Talk.
