(DailyFX.de) Die Fed legt das Emergency-Setting ab. Die lang ersehnte Zinswende in den USA ist da. Der Offenmarktausschuss der US-Zentralbank verkündete am gestrigen Abend die Erhöhung des Leitzinses um 25 Basispunkte. Es war der große Tag des US-Notenbankentscheids, der mit Spannung erwartet wurde. Sieben Jahren hielt die Fed die Füße still. Die Zinsen blieben derartig lange im Kampf gegen eine schwache Teuerung und konjunkturelle Flauten unangetastet, doch nun werten die Währungshüter das US-Wirtschaftswachstum als robust genug, um ein höheres Zinsniveau zu verkraften.
Der Zinsschritt selbst war keine Überraschung. Swap Rates implizierten vor der Veröffentlichung für das Szenario einer Erhöhung eine Wahrscheinlichkeit von 83 %. Der Zinserhöhung selbst erhielt daher nicht eine hohe Beachtung, vielmehr interessierten die Haltungen („dovish“ oder „hawkish“), die Prognosen der Notenbanker sowie sämtliche Hinweise in Bezug auf die nächsten geldpolitischen Schritte.
Zwei Wochen nachdem die EZB den nächsten Schritt auf dem expansiven Pfad ging, schreitet die Fed voran auf einem restriktiven Kurs. Diese herausstechende Divergenz in den Geldpolitiken der EZB und Fed treibt schon länger den US-Dollar gegenüber dem Euro an. Doch steil wird der Erhöhungszyklus nicht verlaufen. Erst stärkeres Wachstum oder eine stärker anziehende Inflation würden dies rechtfertigen. Die Fed wurde gestern nicht müde zu betonen, nur graduelle Zinserhöhungen seien folgend zu erwarten. Zudem würde die Geldpolitik auch nach der Zinserhöhung akkommodativ bleiben.
Die langfristige Inflationserwartung der Fed bleibt fest verankert. Einen Anstieg in der Inflation erwartet die Fed, sollten die vorübergehenden Auswirkungen des niedrigen Ölpreises sich. Die Inflationsprojektion zeigte auf, das Ziel von 2% wird in 2018 erreicht.
Die US-Exporte würden durch das schwächere globale Umfeld und den starken Dollar gedämpft.
Guter Fortschritt zeigte sich am Arbeitsmarkt und die US-Wirtschaft wächst. Die US-Wirtschaft wächst moderat. Auch der Immobilienmarkt zeige eine Besserung auf.
Die Zinserhöhung kennt dies an. Die FOMC hob ihre US-Wirtschaftswachstumsprognose für 2016 von 2,3% auf 2,4% an. Die Prognose für die US-Arbeitslosenquote in 2016 wurde auf 4,7 % vs. vorangegangener Schätzung von 4,8 % gesenkt.
Das Einläuten des Zinserhöhungszyklus löste keine größeren Kursreaktionen aus.

Daily Chart erstellt mit FXCMs Trading Station
Der EUR/USD fiel nach einem kurzen Zug über 1,10 zurück unter 1,09. Folgend könnte die Region 1,08 in Visier genommen werden, unterhalb derder Bereich um 1,066. Bricht der Kurs tiefer liegt das Dezember-Tief um 1,0525 frei. Ein Vorstoß zurück über 1,1 könnte auf die mentale Marke der 1,11 führen. Oberhalb könnte weiteres Potenzial bis 1,128 freigesetzt werden, es folgt das Oktoberhoch nahe 1,5.
Heutige Daten:
Datum |
Zeit |
Ereignis |
Prognose |
Vorherig |
Do Dez 17 |
10:00 |
EUR Deutscher IFO-Index - Geschäftsklima (DEC) |
109 |
109 |
10:00 |
EUR Deutscher IFO-Index - aktuelle Bewertung (DEC) |
113.4 |
113.4 |
|
10:00 |
EUR Deutscher IFO-Index Erwartungen (DEC) |
105.0 |
104.7 |
|
10:00 |
EUR ECB Publishes Economic Bulletin | |||
14:30 |
USD Philadelphia Fed. (DEC) |
1.0 |
1.9 |
|
14:30 |
USD Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (DEC 12) |
274k |
282k |
|
14:30 |
USD Fortlaufende Ansprüche (DEC 5) |
2220k |
2243k |
|
16:00 |
USD Frühindikatoren (NOV) |
0.1% |
0.6% |
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
Um Niall Delventhal zu kontaktieren, sende man eine E-Mail an instructor@dailyfx.com
Folgen Sie Niall Delventhal auf Twitter: @NiallDelventhal
