
(DailyFX.de) Die geldpolitische Lagebeurteilung der US-Notenbank rückt näher. Um 20:00 Uhr wird heute die Frage, ob die US-Währungshüter am Zins schrauben, beantwortet. Die Markterwartungen an eine heutige Zinserhöhung fallen gering aus. Während vor dem letzten Start eines Zinserhebungszyklus in 1994 Fed Fund Futures eine implizite Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung von nahezu 70Prozent ausgaben, so liegt diese Wahrscheinlichkeit aktuell bei nur 32 Prozent.
Auch die gestrigen Inflationsdaten aus den USA dämpften die Erwartungen. So wurde die US-Kerninflation (YoY) unter der Erwartung herausgegeben und verharrte im August bei 1,8 Prozent (Erwartung: +1,9 Prozent), auch die jährliche Inflationsrate lag wie bereits im Vormonat weiterhin bei +0,2%.

Die Zinsentscheidung der Federal Reserve am 17. September könnte trotzdem einen großen Einfluss auf die kurz- der mittelfristigen Prognosen für den EUR/USD nehmen, insbesondere, da die europäische Zentralbank (EZB) zuletzt einen größeren Willen aufzeigte, den geldpolitischen Lockerungszyklus weiter fortzusetzen.
Erst gestern sagte Vítor Constâncio, Vize-Präsident der EZB: Ein Handlungsspielraum, um das QE-Programm zu vergrößern, sei vorhanden - falls notwendig.
Doch heute Abend kommt für den Fall eines Status Quo im Zins auf die Rhetorik des steuernden FOMC Komitees an. Trotz der zuletzt zurückgefallenen Erwartungen an eine Zinsanhebung im September, wird die Notenbank voraussichtlich noch an in ihrem Plan festhalten, den Benchmark-Zinssatz in diesem Jahr zu erhöhen. Die Vertreter der Zentralbank rechnen noch immer mit einer stärkeren wirtschaftlichen Erholung in den verbleibenden Monaten des Jahres.
Doch die Rhetorik der Fed könnte eben auch eine spürbare Distanz zu einem baldigen Zinsschritt aufweisen. Die Zentralbanker könnten, angesichts der turbulenten Wochen gerade in Fernost, den Abwärtsrisiken der weltweiten Konjunktur mehr Aufmerksamkeit schenken und eine weitere Verzögerung des Zinsanhebungszyklus betonen.
Eine deutlichere Dollarkorrektur könnte sich abzeichnen, sollte die US-Notenbank sichvon einen baldigen Zinsschritt distanzieren.
Seit Dezember 2008 dient das niedrige Zinsniveau (nahe Null) als Stütze für die Wirtschaftserholung. Die letzte Zinsanhebung seitens der FOMC erfolgte im Jahr 2006.
Im EUR/USD setzte sich das Oszillieren um die 1,13 gestern fort, doch am zeigte sich der Euro wieder leistungsschwächer. Unterhalb der 1,121 hingegen könnte der Bereich um 1,1 folgend der Mai- und Juli-Tiefs um 1,08 anvisiert werden. Sollte auf der Oberseite die 1,146 zurückerobert werden, wäre weiterer Aufwärtsdruck mit dem Ziel bis 1,171 denkbar.
Daily Chart

Datum |
Zeit |
Ereignis |
Prognose |
Vorherig |
Mi Sep 16 |
11:00 |
EUR Verbraucherpreisindex der Eurozone (im Vergleich zum Vormonat) (AUG) |
0.0% |
-0.6% |
11:00 |
EUR Verbraucherpreisindex der Eurozone (im Vergleich zum Vorjahr) (AUG F) |
0.2% |
0.2% |
|
11:00 |
EUR Verbraucherpreisindex der Eurozone - Core (im Vergleich zum Vorjahr) (AUG F) |
1.0% |
1.0% |
|
13:00 |
USD MBA Hypothekenanträge (SEP 11) | |||
14:30 |
USD Verbraucherpreisindex (im Vergleich zum Vormonat) (AUG) |
-0.1% |
0.1% |
|
14:30 |
USD Verbraucherpreisindex (im Vergleich zum Vorjahr) (AUG) |
0.2% |
0.2% |
|
14:30 |
USD Verbraucherpreisindex exkl. Lebensmittel & Energie (im Vergleich zum Vormonat) (AUG) |
0.1% |
0.1% |
|
14:30 |
USD Verbraucherpreisindex exkl. Lebensmittel & Energie (im Vergleich zum Vorjahr) (AUG) |
1.9% |
1.8% |
|
14:30 |
USD Real Avg Weekly Earnings (YoY) (AUG) |
2.0% |
||
16:00 |
USD NAHB Immobilienmarktindex (SEP) |
61 |
61 |
|
22:00 |
USD Langfristige TIC Flows, netto (JUL) |
$103.1B |
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Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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