(DailyFX.de) Aufgrund des Unabhängigkeitstags am Samstag in den USA und des langen Bank Holiday Wochenendes wird der US-Arbeitsmarktbericht bereits heute geboten. Der Garant für Marktbewegungen wird um 14:30 veröffentlicht. Auf folgende Punkte gilt es heute zu achten:

- Ein starker Arbeitsmarkt könnte einen Rebound der US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal signalisieren
Auf Schrumpfkurs befand sich die US-Wirtschaft im ersten Quartal. Die Winterdelle ließ die US-Wirtschaft im Vergleich zum Vorquartal um 0,2% schrumpfen (annualisiert) und zügelte die Fed im Sommer den Zins anzuheben.
Deutlich gedrosselt wurde die Expansionsrate der Wirtschaft die Wintermonate über. Im dritten Quartal in 2014 zog die Wirtschaftsleistung noch um 5 Prozent an, im zweiten waren es ebenfalls kräftige 4,6 Prozent.

Am Arbeitsmarkt hingegen lief es übergeordnet weiter rund. Nur der Monat März stach als enttäuschend heraus. Seit dem zweiten Quartal in 2014 lag die Anzahl an neugeschaffenen Stellen nur im März 2015 unterhalb der Schwelle von 200T. Die Arbeitslosenquote fiel im Mai auf den tiefsten Stand seit Mai 2008. Im Juni zog sich wieder auf 5,5%, doch soll laut den Erwartungen im Juni wieder auf 5,5% gefallen sein.
Die heutigen Non Farm Payrolls Daten weiterhin laut den Erwartungen eine weiterhin robuste Beschäftigungslage
unterstreichen. Das Beschäftigungsniveau in den USA soll laut den Konsenserwartungen im letzten Monat in den USA weiter gestiegen sein. Erwartet wird ein Plus in den neugeschaffenen Stellen von 230T nach 280T im Vormonat.

2. US-Geldpolitik – Äußerungen der Währungshüter zum Arbeitsmarkt
Den letzten Leitzinsanhebungszyklus leitete die US-Notenbank im Juni 2004 ein. Die Arbeitslosenquote notierte zu diesem Zeitpunkt bei 5,6Prozent und damit über dem aktuellen Wert von 5,5%. Im Feb. 1994 leitete die Notenbank die Zinswende bei einer Arbeitslosenquote gar von 6,6Prozent ein.
Positive US-Arbeitsmarktdaten ließen wohl die Zinserhöhungsfantasien der Marktteilnehmer weiter steigen und damit den wieder Dollar outperformen lassen.
Doch für die Fed gilt eben ein Doppelmandat. Während sie ein Ziel anlief, entfernte sie sich zuletzt von einem anderen.Rückläufige Energiepreise übten Druck auf die Teuerungsrate. Die jährliche Teuerungsrate lag im Mai bei 0 Prozent und notiert damit deutlich entfernt von der Zielmarke von +2Prozent, die Kerninflation hingegen lag bei +1,7Prozent.

3. Vorboten-Charakter: ADP-Report, ISM-Indizes und Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
In dieser Woche boten bereits zahlreiche Kennzahlen einige Hinweise zur Entwicklung am US-Arbeitsmarkt.
Der gerne als „Vorbote“ betrachtete ADP-Datensatz zeigte gestern auf, dass der private Sektor 237T Stellen im Juni schaffte und lag damit deutlich unter der Erwartung.

Der in dieser Woche veröffentlichte ISM Herstellungsindex für Juni lag mit 52,5 nicht nur über der Erwartung, gerade der Beschäftigungsbestandteil des ISM Berichts zog im März von 51,7 auf 55,5 und lag damit über der Wachstumsschwelle von 50.
Der am Donnerstag veröffentlichte Challenger Index hingegen zeigte auf, dass die Ankündigungen von Stellenstreichungen im Juni im Vergleich zum Vormonat um 10% Prozent anzogen.
Die heute ebenfalls um 14:30 Uhr gebotenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wurde letzte Woche noch leicht höher herausgegeben, doch die Nähe dieser zum 15-Jahrestief lässt weiterhin eine grundsätzlich positive Indikation ausmachen.
4. Währungen:Starke Zahlen könnten Dollarstärke triggern und vice versa
Starke Arbeitsmarktdaten wären in der Lage die Zinsspekulationen anziehen zu lassen und den Dollar zu stärken.
Kräftig über der Erwartung ausfallende Arbeitsmarktdaten hingegen könnten die Schwäche im EUR/USD-Kursverlauf katalysieren und der Kurs unter die Marke von 1,1 und Richtung des Mai-Tiefs stoßen (1,0819). Der übergeordnete Druck könnte mit einem Unterschreiten der Handelsspanne der letzten zwei Monate wieder spürbar werden.
Oberhalb der 1,115 hingegen wäre erstes Erholungspotenzial bis zur 1,138/1,4er Region vorstellbar.
Der USD/JPY-Kurs stabilisierte sich um 122. Ein Bruch über 124,5 wäre bullish zu werten. Der Blick könnte dann wieder auf das Mehrjahreshoch bei 125,85 gerichtet werden.
Der GBP/USD-Wechselkurs senkte sich gerade verstärkt. Ein Bruch der 1,55 könnte auf 1,537 abzielen. Ein folgender Bruch der 1,517 die Erholungsbemühung des Pfund trüben.

GBP/USD

USDJPY

DOLLAR INDEX FXCM

Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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