(DailyFX.de) Der harte Kurs der Kreditgeber Griechenlands hinterlässt nicht nur am Aktienmarkt Spuren. Die „Grescalation“ zog auch den EUR/USD-Kurs zum Wochenstart tiefer. Diese Woche bleiben griechische Banken geschlossen. Zeitnahe Kapitalkontrollen in Griechenland sind realistisch. Die Zahlungsunfähigkeit droht Griechenland, denn die Hilfen laufen am Dienstag aus. Eine Verlängerung des Hilfsprogramms lehnte die Eurogruppe am Wochenende ab. Eine Einigung bis Dienstag ist laut Schäuble nahezu ausgeschlossen. Mit der Datierung des Referendums auf den 5. Juli in Griechenland fühlen sich die Kreditgeberländer vor den Kopf gestoßen. Bis die Griechen über die Reformvorschläge abstimmen kann mit stärkerer Volatilität gerechnet werden. Die Verhandlungen werden spätestens dann wieder aufgenommen.
Neben dem Griechenland-Stress wird zu Beginn der Woche zudem die deutsche Teuerungsrate interessieren. Die vorläufige Kennzahl soll im Juni auf +0,5% gefallen sein (nach +0,7%) im Vormonat (Mo. 14:00 Uhr). Dass trotz des massiven Anleiheankaufsprogramms der EZB nicht ein einseitiger Anstieg in der Teuerung erwartet werden kann, wird wohl auch die jährliche Inflationsrate für die Eurozone vor Augen führen (Di. 11:00 Uhr, Erwartung 0,2%, nach 0,3% im Vormonat). Die deutsche Arbeitslosenquote wird unverändert bei 6,4% erwartet (Di. 9:55 Uhr). Ein gesteigertes US-Verbrauchervertrauen im Juni könnte um 16:00 Uhr an diesem Tag folgen.
Das Oszillieren um die Schwelle von 1,127 im EUR/USD-Kurs ist beendet fort. Ein Bruch der 1,115 Schwelle lässt Potenzial auf eine Bewegung unter 1,105 bis an das Mai-Tief um 1,0819 zu. Eine Rückeroberung der 1,115 könnte auf der Oberseite auf 1,127 abzielen, folgend 1,138.

An der CME verstärkten Finanzinvestoren wieder ihre mehrheitliche Verkaufsposition wie der jüngste COT-Report aufzeigt. Mit einem Überhang von Verkaufspositionen gegenüber Kaufpositionen in Höhe von 99.306 Kontrakten setzen Banken, Vermögensverwalter und Fonds mehrheitlich auf EUR/USD-Schwäche. Um 9.949 stieg dieser Überhang im Vergleich zur Vorwoche.

Datum |
Zeit |
Ereignis |
Prognose |
Vorherig |
Mo Jun 29 |
14:00 |
EUR Deutscher Verbraucherpreisindex (im Vergleich zum Vorjahr) (JUN P) |
0.5% |
0.7% |
14:00 |
EUR Deutscher Verbraucherpreisindex, EU-harmonisiert (im Vergleich zum Vorjahr) (JUN P) |
0.4% |
0.7% |
|
Di Jun 30 |
09:55 |
EUR Veränderung der deutschen Arbeitslosenzahl (JUN) |
-7K |
-6K |
09:55 |
EUR Deutsche Arbeitslosenquote, saisonbereinigt (JUN) |
6.4% |
6.4% |
|
11:00 |
EUR Verbraucherpreisindex der Eurozone, Schätzung (im Vergleich zum Vorjahr) (JUN) |
0.2% |
0.3% |
|
11:00 |
EUR Verbraucherpreisindex der Eurozone - Core (im Vergleich zum Vorjahr) (JUN A) |
0.8% |
0.9% |
|
16:00 |
USD Verbrauchervertrauen (JUN) |
96.7 |
95.4 |
|
Mi Jul 1 |
16:00 |
USD ISM Herstellungsindex (JUN) |
53 |
52.8 |
Do Jul 2 |
14:30 |
USD Veränderung bei den Stellen ex-Agrar (JUN) |
225K |
280K |
14:30 |
USD Arbeitslosenquote (JUN) |
5.4% |
5.5% |
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Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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