(DailyFX.de) Das Wochenende bot nicht die erhoffte Annäherung im Schuldenstreit Griechenlands und mittlerweile wird der „Plan B“ durchgespielt für den Fall, dass es zu einem Grexit kommen sollte. Nach den abgebrochenen Gesprächen pocht die Zeit weiter. Bis zum Ende des Monats muss Griechenland die gebündelten Juni-Raten in Höhe von 1,6 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds zurückzahlen. Hohe Aufmerksamkeit wird das nächste Zusammenkommen der Finanzminister der Eurozone am Donnerstag erhalten.
In dieser Woche sticht zuvor die geldpolitische Lagebeurteilung der US-Notenbank aus der Wirtschaftsagenda heraus (Mittwoch 20:00 Uhr). Da an den Zinsen im Juni vorerst wohl noch nicht geschraubt wird, wird es auch hier auf die Rhetorik der US-Währungshüter ankommen.
Sollte die US-Notenbank die Spekulationen auf eine frühe Zinswende anheizen, wäre mit einem kräftigen Dollar zu rechnen. Sollte ein weiterer Abstand zum ersten „Rate Hike“ vermittelt werden, könnte der Dollar sich gebrechlich präsentieren. Auch in Bezug auf die US-Teuerung soll sich die Lage im Mai aufgehellt haben (Do. 14:30 Uhr). Aus dem negativen Terrain soll den Erwartungen nach die jährliche Teuerungsrate im Mai gezogen sein (Erwartung: +0% nach -0,2% im April). Auch erhöhte Inflationserwartungen der US-Notenbank wären in der Lage die Zinsfantasien weiter zu stärken.
Heute gilt der Blick vor allem der US-Industrieproduktion. Die Negativserie von fünf aufeinanderfolgenden Monaten eines Rückgangs soll den Erwartung nach im Mai beendet worden sein (Erwartung: +0,2%).
Datum |
Zeit |
Ereignis |
Wichtigkeit |
Prognose |
Vorherig |
Mo Jun 15 |
15:15 |
USD Industrieproduktion (MAY) |
Mittel |
0.2% |
-0.3% |
15:15 |
USD Manufacturing (SIC) Production (MAY) |
Mittel |
0.3% |
0.0% |
|
16:00 |
USD NAHB Immobilienmarktindex (JUN) |
Mittel |
56 |
54 |
|
22:00 |
USD Langfristige TIC Flows, netto (APR) |
Mittel |
$17.6B |
Trotz der anziehenden Grexit-Sorgen hielt das Short-Covering institutioneller Spekulanten an. Sie lockerten ihre Verkaufsposition im Euro FX am Terminmarkt im Vergleich zur Vorwoche um 27.558 Kontrakte (letzte COT-Zahlen vom 09.06.2015). Damit fiel der Überhang der Verkaufspositionen gegenüber Kaufpositionen innerhalb einer Woche um 3,88 Mrd. US-Dollar auf rund 19,44 Mrd. USD zurück.


Das erneute Kippen unter 1,127 könnte vorerst auf 1,105 abzielen. Oberhalb der 1,127 bleibt die Region der Juni-Hochs um 1,138 im Fokus. Es folgt der Mai-Widerstand um 1,1466.

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Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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