(DailyFX.de) Angetrieben durch Entwicklungen in den Zinsdifferentialen zwischen US- und deutschen Langfristzinsen konnte der EUR/USD-Wechselkurs gestern an der kräftigen Erholungsbemühung anknüpfen.
An ihren letzten Wirtschaftswachstumsprognosen für 2015 (+1,5%) und 2016 (+1,9%) hielt die EZB für die Eurozone gestern fest, lediglich geringfügig fiel die BIP-Einschätzung für 2017 von +2,1% auf 2% zurück. Die Inflation wird laut den Erwartungen der EZB auch in den kommenden Monaten gering ausfallen, erst zum Ende des Jahres soll die Teuerung wieder anziehen (Prognose für 2015: +0,3% ) und in 2016 (+1,5%) und 2017 (+1,8%) den Anstieg fortsetzen. Die EZB manifestierte gestern die Bereitschaft den geldpolitisch expansiven Kurs beizubehalten und die Stützungskäufe bis September 2016 zu bieten.
Am frühen Morgen stehen Markit PMI Indizes für das deutsche Baugewerbe (9:30 Uhr) und den Einzelhandel (10:10 Uhr) für den Monat Mai auf der Agenda. Im April nahm der Einzelhandels PMI von 53 im Vormonat auf 52,6 Punkte leicht ab, doch signalisierten weiterhin einen anhaltenden Einnahmeanstieg deutscher Einzelhandelsunternehmen. Der Beschäftigungsaufbau im Einzelhandel beschleunigte sich. Auch die Einzelhandels PMI für die Eurozone wird um 10:10 Uhr veröffentlicht.
Vor den morgigen Non Farm Payrolls Zahlen (Fr. 14:30 Uhr) werden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA Aufmerksamkeit erhalten (heute 14:30 Uhr). Die Erstanträge sollen den Erwartungen im Vergleich zur Vorwoche um 4.000 Stellen gefallen sein.
Nachdem die EZB gestern ablenkte könnten heute die Sorgen um Griechenland spürbar werden. Der EUR/USD-Wechselkurs testete den Widerstand um 1,127. Über dieser Marke folgen Winderstände um 1,1467 (Mai-Hoch) und 1,153.
Unterhalb der 1,105 könnte ein weiterer Rückschritt bis um 1,076 folgen. Das Mehrjahrestief notiert bei 1,046 und könnte nach einem erneuten Rutsch unter die 1,065 und 1,052 angelaufen werden.

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Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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