(DailyFX.de) Seit vier aufeinanderfolgenden Wochen treten Finanzinvestoren von Ihrer Verkaufsposition im EUR/USD an der CME wieder verstärkt zurück. Vom Rekordhoch der spekulativen Verkaufsposition Ende März fiel die Anzahl an Wetten auf einen fallenden EUR/USD-Kurs seitdem deutlich zurück. Der Überhang der Short-Positionen gegenüber Long-Positionen betrug Ende März noch knapp über 226.000 Kontrakte. Die letzten COT-Kennzahlen zeigen einen Überhang rund 168.000 Kontrakten auf – damit setzten spekulative Marktakteure noch mit 23,1 Mrd. USD gegen den Euro. Die Stimmung bleibt also damit negativ für den Euro eingerastet.
Mit einem EUR/USD-Kurs der sich unter wieder unter 1,1 neigt schwindet jedoch das Risiko eines anhaltendes Short-Coverings dieser Marktteilnehmer. Der Aufwärtsdruck im EUR/USD könnte dadurch deutlich gebremst werden. Griechenland-Sorgen und die Ergebnisse der spanischen Lokal- und Regionalwahlen lasten aktuell auf der Gemeinschaftswährung.

Zu Beginn dieser Handelswoche richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem auf die Veröffentlichung der langlebigen Gebrauchsgüter in den USA (14:30 Uhr), die im März wieder kräftiger zulegen konnten. Die Zeichen für einen Rebound der US-Wirtschaft blieben übergeordnet bisher aus, dennoch werden aus diesem Blickwinkel heraus die Aufträge und das folgende US-Verbrauchervertrauen am Dienstag durchleuchtet. Der Fokus wird sich auch auf US-amerikanischen Composite-Einkaufsmanagerindex richten (15:45 Uhr). Die Expansionsrate im verarbeitenden Gewerbe in den USA fiel nach den vorläufigen Kennzahlen im Mai leicht zurück. Heute erhalten wir nun den Einblick in den Verlauf der US-Dienstleistungen.
Am Mittwochmorgen steht das GfK-Konsumklima in Deutschland auf dem Programm (8:00 Uhr). Die Kauflaune der Deutschen hob den Index im April auf den höchsten Stand seit Oktober 2001. Der gedrosselte Anstieg ließ jedoch die Auswirkungen erster Dämpfer erkennen. Die Sorgen um Griechenland sorgten für Verunsicherung.
Ein besonderes Interesse werden die US-Wirtschaftswachstumszahlen am Freitag (14:30 Uhr) wohl nur genießen, wenn Revisionen erfolgten sollten. Die US-Wirtschaft soll im ersten Quartal nach der ersten Schätzung um nur magere 0,2% gewachsen sein. Auch eine positive Revision wird wohl nicht in der Lage sein die Winterdelle zu reparieren, doch könnte für den Dollar Auftrieb bedeuten.
Bruch aus der Erholungsbemühung

Dem Kippen unter die 1,1052 folgte könnte ein weiterer Rückschritt bis um 1,076 folgen. Das Mehrjahrestief notiert bei 1,046 und könnte nach einem erneuten Rutsch unter die 1,065 und einem Bruch der 1,052 angelaufen werden.Sollte eine Erholungsbemühung über den Widerstand von 1,127 erfolgen, wäre ein Ziel auf der Oberseite die 1,1533, daraufhin folgt 1,168.
Diskutieren Sie das Kursgeschehen im EUR/USD Talk.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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