
(DailyFX.de) Die anhaltende Korrektur des US-Dollar wird vom Sentiment am Terminmarkt unterstützt. Im EUR/USD zeichnete sich nun ein deutlicher Rückschritt der Finanzinvestoren von Verkaufspositionen ab. Ein Short-Covering setzte ein und bot dem Euro gegenüber dem US-Dollar eine Erholungschance. Um 22.367 Kontrakte stieg die Netto-Position, die weiterhin aber eine sehr ausgeprägte mehrheitliche Short-Position der Finanzinvestoren aufzeigt. Der Überhang an Wetten auf einen fallenden EUR/USD Kurs seitens institutionellen Spekulanten fiel damit um 3,48 Mrd. USD auf 21,32 Mrd. USD zurück.

Fokus diese Woche: Fed Entscheid
Die US-Währungshüter werden in absehbarer Zeit einen Zinsanbehungszkylus einleiten.Mit einer Wirtschaftswachstumsrate in den USA von 3,9% (letzte Quartalsbekanntgabe auf das Jahr hochgerechnet), einer Inflationsrate die zumindest mit 1,7% nahe der Zielinflation der Fed von 2% notiert, einer auf 5,8% gefallene Arbeitslosenquote und restriktiven Äußerungen der US-Notenbank stiegen die Erwartungen einer Zinswende in den USA deutlich. Die anziehende Konjunktur sticht im globalen Vergleich heraus und ließ den Dollar in den letzten Monaten deutlich gegenüber anderen Währungen unter den Majors und besonders Schwellenländerwährungen outperformen. Ich erwarte, dass die Attraktivität des Dollar im kommenden Jahr weiter zunehmen wird.
Von der geldpolitischen Lagebeurteilung der FOMC, dem Offenmarktausschuss der US-Notenbank, können wir einen wichtigen Impuls erwarten. Sollten die Währungshüter überraschend hawkish kommende Woche auf den Plan treten und zunehmend optimistisch in Bezug auf den weiteren Verlauf der US-Wirtschaft sich äußern, wäre mit einer Fortsetzung der relativen Stärke des Greenbacks zu rechnen. Sollte die Passage rausfallen, die Fed werde für absehbare Zeit nach dem QE-Ende das Zielband des Leitzinses bei 0 bis 0,25 belassen, würden die Erwartungen an einen zeitnahen Termin steigen wohl rasches Tempos steigen dürfen. Profiteur in den Devisenmärkten wäre dann der Dollar.
EURUSD Erholungschance – doch auf der Unterseite kann es jederzeit zügig weiter gehen
Der korrektive Modus des US-Dollar bietet dem Euro eine kurzfristige Erholungschance. Die relevante Marke auf der Oberseite ist die 1,26 – das Novemberhoch. Ein Bruch des Levels ließe weiteres Potenzial gen Norden zu – Richtung der 1,2287. Doch die 1,26 könnte sich auch als Startpunkt einer weiteren Verkaufswelle entpuppen. Zuletzt nahmen Verkäufer jede Gelegenheit wahr, in den EUR/USD zu höheren Kurs reinzukommen. Der EUR/USD steckt weiterhin im Abwärtstrend. Sollte die 1,23 nächste Woche nicht halten, wäre mit einem Test des Jahrestiefs zu rechnen. Im Falle eines Bruchs wäre eine folgende Dynamik Richtung 1,2 denkbar.

Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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