Geldpolitische Beschlüsse
Der EZB-Rat beschloss, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 0,05 %, 0,30 % und -0,20 % zu belassen.

„Status Quo“ in den Zinsen ließ den Fokus auf die Pressekonferenz richten
Mit Spannung wurde die Pressekonferenz mit Mario Draghi erwartet. Für den Euro ließ sich endlich wieder eine gute Nachricht aufgreifen: Die EZB verkündete heute keine weiteren außergewöhnlichen Maßnahmen und auch die Erwartungshaltung an weitere Liquiditätsspritzen Anfang des nächsten Jahres wurden gedämpft. Der Druck auf den Euro löste sich. Ein zügige Erholungsbewegung Richtung der 1,24 wurde gezündet.
Die Nachhaltigkeit dieser Bewegung werte ich als fragwürdig, denn aufgeschoben ist kein aufgehoben. Ein großes Thema bleibt also die weitere Vorgehensweise der EZB in 2015. Doch die Bedeutung von diesem Aufgehoben war in der Tat so stark, dass der EUR/USD Wechselkurs innerhalb von Minuten vom neuen Jahrestief 1,228 Richtung der 1,24 aufbrach.
Zu Beginn seiner Rede fiel der Kurs förmlich parallel zu Draghis Worten über die bereits gestarteten außergewöhnlichen geldpolitischen Maßnahmen, der Ankäufe von ABS-Papiere und Covered Bonds, auf ein neues Jahrestief. Doch der Wind im Handelsverlauf drehte sich schnell. Diese Pressekonferenz wurde von Marktteilnehmern als hawkish aufgegriffen.
EURUSD Daily Chart - erstellt mit der Trading Station von FXCM

Bilanz soll Richtung Stand vom 2012 Jahresbeginn ziehen
Mario Draghi bekräftigte, dass sich nennenswerte Veränderungen in Bilanz der Eurozone durch die ABS-Papiere und Covered Bonds zeigen sollen. Auf den 2012-Stand werde die Bilanz wieder ziehen.

Nov.-Hoch von 1,26 folgender Widerstand
Weitere Erholungsbemühungen könnten im Bereich der 1,26 auf Widerstand stoßen. Oberhalb der Nov.Hochs (1,26) wäre weiteres Potenzial Richtung der 1,288 denkbar. Doch meine Aussicht für das Paar bleibt nach wie vor bearish ausgerichtet.
Mit einem neuen Jahrestief könnte eine folgende Schwäche vorerst an die Unterstützung um 1,225 und unterhalb an die Marke von 1,2 führen. Morgen wird der Blick auf die Arbeitsmarktdaten (14:30 Non Farm Payrolls) aus den USA gerichtet sein.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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