(DailyFX.de) Der US-Dollar setzt seine Rekordjagd gegen den russischen Rubel fort. In der Spitze kostete heute ein US-Dollar 52,63 Rubel. Dieses Jahr büßte der Rubel gegen den US-Dollar damit 60 Prozent ein. Ich erwarte, eine Fortsetzung der Rubelschwäche trotz des steilen Verlaufs der Vortage. Die Opec-Entscheidung die tägliche Ölfördermenge bei 30 Mio. Tonnen zu belassen, katalysierte die Rubel-Abwertung letzte Woche. Zurzeit spüren die Finanzmärkte den Nachklang dieser Opec-Entscheidung. Russland als eins der bedeutendsten Förderländer von Erdöl steht mit dem fallenden Preis für den Rohstoff sich einem weiteren wirtschaftlichen Problem gegenüber. Die Verschärfung des Rubelkursverlusts basiert auf der hohen Abhängigkeit Russlands aus den Ölverkäufen. Doch auch der Kanadische Dollar, die norwegische Krone und Währungen erdölexportabhängiger Schwellenländer - wie Mexiko und Venezuela – könnten vor einem schwachen Jahresausklang stehen.
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WTI Kursrutsch setzt sich fort und zum ersten Mal seit Mai 2010 unter 65 USD – Rubel im freien Fall
Das wichtige Exportgut der Russen verliert an Wert und derartig leicht wie Saudi-Arabien kann die russische Wirtschaft diesen tiefen Preis nicht wegstecken. Ganz im Gegenteil nach dem kräftigen Rückzug von privatem Kapital von geschätzten 100 Mrd. in 2014 US-Dollar aus Russland, den Sanktionen des Westens und wegbrechenden Exportgeschäften in Folge des Ukraine-Konflikts schwächelt nun auch weiteres Standbein der Wirtschaft. Versuche der russischen Notenbank durch deutliche Leitzinserhöhungen in diesem Jahr der Flucht von privatem Kapital entgegenzuwirken, die hohe Inflation des Landes zu drosseln und den Rubelkurs zu stützen schlugen fehl. Die Notenbank des Landes scheint aktuell hilflos gegen die Dynamik an den Finanzmärkten und die anziehende Teuerungsrate. Auch ein fehlendes Vertrauen in die Stabilisierungsversuche der russischen Notenbank tragen zur Stimmung an den Finanzmärkten bei.
USDRUB könnte auf 60 ansteigen
Mit der steilen Dynamik im USD/RUB der Vortage und dem Bruch des Rekordhochs wäre ein folgender Kursanstieg bis 60 in den kommenden Monaten denkbar, sollten die Dialoge Russlands mit dem Westen rau bleiben, der Ölpreis weiter fallen und das Vertrauen in die Währung nicht zurückkehren. Am Terminmarkt setzen institutionelle Spekulanten bereits seit Anfang August mehrheitlich auf eine Rubel-Schwäche. Die letzten Daten der CFTC wiesen auf einen Überhang von Finanzinvestoren von 3.605 Rubel-Verkaufskontrakten gegenüber Kaufspositionen (Futures-Kontrakte, Größe eines Kontrakts 1 = 2.5 Mio. Rubel).

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Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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