(DailyFX.de) Mein Blick gilt Montagfrüh stets den COT-Daten. Hier zeigte sich zuletzt eine Beibehaltung der pessimistischen Haltung gegenüber Eurostärke. Der Kurs fiel letzte Woche nach dem EZB-Zinsentscheid erstmalig seit August 2012 unter die 1,24. Der Dollar verlor jedoch am Ende der Woche zum Euro nachdem die Non Farm Payrolls Daten nicht den Zinserhöhungsfantasien der Marktteilnehmer vollkommen gerecht werden konnten. Die Großspekulanten sind mit 179.021 Kontrakten mehrheitlich Short positioniert. Die mehrheitliche Short-Position stieg um 13.314 Kontrakte, im 4-Wochenvergleich fiel der Wert um 32.809 Kontrakte.

Unter der Erwartung fiel die Anzahl an neugeschaffenen Stellen im letzten Monat in den USA (aktuell: 214.000, Erwartung: 235T) aus, die zwei vorangegangenen Monate wurden hingegen positiv revidiert (zusammen um 31.000 Stellen) herausgegeben und die US-Arbeitslosenquote fiel auf 5,8%. Im aktuellen Umfeld bedarf es stärkeren US-Daten, um die Zinsfantasie der Marktteilnehmer weiter anzutreiben. Der EUR/USD schaffte den Sprung zurück über die 1,24.
Das Sentix-Anlegervertrauen soll sich in der Eurozone weiter eingetrübt haben und könnte dem EUR/USD die Erholungsbewegung erschweren. Auch die europäische Industrieproduktion soll den Erwartungen nach einen fallenden Verlauf aufweisen (Sep.), doch diese wird erst am Mittwoch erwartet. Die Finaldaten zur Inflation in Deutschland und zur Eurozone werden wohl kaum Bewegungen anstoßen, sollten die vorläufigen Schätzwerte lediglich bestätigt werden.
Der Fokus der Woche ist auf den Wachstumszahlen in der Eurozone gerichtet. Die europäische Wirtschaft soll um 0,7% im dritten Quartal angezogen sein. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (Q3) wird mit einem Plus von 1,1% erwartet, die Kennzahl Franzreichs mit einem Plus von 0,4%. Italiens Wirtschaft hingegen soll im dritten Quartal um 0,4% weiter geschrumpft sein.
Sollten die europäische Wirtschaftszahlen übergeordnet enttäuschen, werden die Rufe nach weiteren Schritte der EZB lauter. Das könnte die Talfahrt im EUR/USD katalysieren. Weiteres Erholungspotenzial eröffnet sich hingegen bei positiven Kennzahlen.
Seitens der US-Kennzahlen bleiben potenzielle Impulsergeber nächste Woche rar. Die US-Einzelhandelsumsatzzahlen im Oktober sollen wie US-Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan (Nov.) anstiegen sein
Datum |
Zeit |
Ereignis |
Wichtigkeit |
Prognose |
Vorherig |
Mo Nov 10 |
10:30 |
EUR Sentix-Anlegervertrauen in der Eurozone (NOV) |
Mittel |
-13.8 |
-13.7 |
Mi Nov 12 |
11:00 |
EUR Industrieproduktion in der Eurozone, arbeitstäglich bereinigt (im Vergleich zum Vorjahr) (SEP) |
Mittel |
-0.2% |
-1.9% |
Mi Nov 12 |
16:00 |
USD Großhandelsvorräte (SEP) |
Mittel |
0.2% |
0.7% |
Do Nov 13 |
08:00 |
EUR Deutscher Verbraucherpreisindex (im Vergleich zum Vorjahr) (OCT F) |
Mittel |
0.8% |
0.8% |
Fr Nov 14 |
11:00 |
EUR Bruttoinlandsprodukt der Eurozone, saisonbereinigt (im Vergleich zum Vorjahr) (3Q A) |
Hoch |
0.7% |
0.7% |
Fr Nov 14 |
14:30 |
USD Vorläufige Einzelhandelsumsatzzahlen (OCT) |
Hoch |
0.3% |
-0.3% |
Fr Nov 14 |
14:30 |
USD Einzelhandelsumsätze exkl. Kraftfahrzeuge (OCT) |
Mittel |
0.2% |
-0.2% |
Fr Nov 14 |
15:55 |
USD University of Michigan Verbrauchervertrauen (NOV P) |
Hoch |
87.5 |
86.9 |
Der EUR/USD notiert weiterhin nahe dem Jahrestief. Ein Bruch des der 1,2357 könnte weitere Dynamik Richtung bis 1,225 und folgend der 1,2 anstoßen. Der Kurs könnte weiterhin Schwierigkeiten haben den präsenten Druck abzuschütteln.
Eine Erholungsbewegung könnte um 1,253 folgend um 1,2577 auf Widerstand stoßen.
EUR/USD Daily-Chart

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Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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