(DailyFX.de) Der heutige Sprung des DAX über die 10.000-Punkte-Marke wirkt kraftstrotzend. Rund 2 Prozent über dem Tagestief notierte der DAX zur Mittagszeit dank wieder erstarkender Ölpreise.
Nach dem Sprung über die wichtige technische Barriere könnte der deutsche Leitindex jedoch durch die Geldpolitik der US-Notenbank gebremst werden.
Im weiteren Tagesverlauf melden sich noch drei US-Währungshüter – die Zinserhöhungen befürworten – zu Wort: Cleveland-Fed-Präsidentin Loretta Mester, Boston-Fed-Chef Eric Rosengren und Kansas-City-Fed-Präsidentin Ester George.
Da alle drei als moderate Zinsfalken gelten, könnten sich am Abend Zinsängste an den Börsen zurückmelden. Den Anlegern hatten derlei Kommentatoren zuletzt meist Sorgenfalten auf die Stirn getrieben.
Loretta Mester wird in ihrer Rede auf die Dynamiken in den Inflationsraten eingehen. Die schwache Teuerung in den USA ist der Hauptgrund, warum der US-Zinserhöhungszyklus 2016 bisher eingefroren ist.
Sollten sich die Inflationserwartungen der Fed wieder aufhellen, dürften die Zinserwartungen der Marktteilnehmer deutlich steigen. Davon würde der US-Dollar Rückenwind erhalten, am Aktienmarkt dürften sich die Bären freuen.
Der DAX könnte infolgedessen wieder unter 10.000 Punkte rutschen. Unterhalb von 9.865 Punkten wäre dann ein weiterer Ausverkauf Richtung 9.733 Punkte denkbar.
Auf der Oberseite könnte nach der schwungvollen Rückeroberung der runden 10.000-Punkte-Marke die Aufwärtsbewegung wieder an den Widerstandsbereich von 10.100 – 10.150 Punkten führen. Im Falle eines Bruchs dieser Region wäre mit einer weiteren Erholung in Richtung 10.485 Punkte zu rechnen. Oberhalb des Aprilhochs lautet das Ziel dann 10.880 Punkte.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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