(DailyFX.de) – Da ist es, endlich möchte man sagen, ein neues Allzeithoch im DAX. Der DAX markierte am Donnerstag kurz nach der Eröffnung um 09:00 Uhr ein neues Allzeithoch bei 9.810 Punkten. Doch innerhalb weniger Minuten ging es dann auch wieder abwärts, mit der US-Eröffnung stürzte der deutsche Leitindex sogar unter 9.700 Punkte.
Im ersten Moment bestätigt mich dies in meiner Annahme, dass wir trotz Spekulationen um geldpolitische Lockerungen seitens der EZB auf ihrer Juni-Sitzung, zumindest zum Wochenschluss nicht über 9.800 Punkten steigen werden.
Als Grund sind weiter Wetten an den Optionsmärkten zu nennen, die beinhalten, dass zumindest bis Freitag 13 Uhr das 9.800er Level nicht überwunden werden soll. Wenn dieser natürliche Widerstand dann allerdings verschwindet, bin ich persönlich für den DAX und neue Höchststände sehr zuversichtlich. So dürften die Spekulationen um geldpolitische Programme der EZB, die über bloße Zinssenkungen hinausgehen den DAX in Richtung 10.000er Marke befördern.
Allerdings: bei soviel Optimismus bin ich immer vorsichtig und beginne mich zu fragen, was schief laufen könnte. Zwar fungiert die 9.620 / 650er Region weiter als klassischer sogenannter Long-Trigger, den ich ja auch bereits am Montag in einem Analyst Pick thematisiert hatte,nachdem dieses Level nach oben gebrochen wurde: http://bit.ly/1nO11c4
Gehts allerdings, wenn auch in meinen Augen widererwarten, aktuell zumindest, unter dieses Level, wird schnell ein Verkauf in Richtung 9.370 / 400 Punkten möglich, zunächst...
Was nämlich bei dem Lechzen nach neuen Höchsständen, dem Markieren neuer Allzeithochs und der Jagd auf den 5stelligen Klub so ein wenig aus dem Fokus der Marktteilnehmer zu rücken scheint, darauf verwies David Tepper, ein Hedgefondsmanager der im letzten Jahr 3,5 Milliarden USD verdiente.
Tepper stellte auf einer Konferenz heraus, was ich schon länger immer und immer mal wieder in meinen Morning Meetings aufgreife: das Risiko, dass dem Markt schon bald der massive Hebel bzw. Fremdkapitaleinsatz zum Verhängnis werden könnte.

Ausgehend von diesem Risiko, dass es hier zu Turbulenzen kommt sagte Tepper z.B., dass er nicht raten würde den Markt Short zu handeln, allerdings wäre er ihn auch nicht zu Long...
Diese skeptische Haltung zeigt sich derart auch im Commitment of Traders Report:


Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
Um Jens Klatt zu kontaktieren, sende man eine E-Mail an instructor@dailyfx.com
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