Den Euro gegen den US Dollar zu verkaufen war mein Top-Trade des Jahres 2014. Ich begründete meinen Entschluss damit, dass die Maßnahme der Fed, die QE3 Anleihenkäufe aufzugeben eine restriktive politische Verschiebung darstellte, während die EZB ihren Stimulus aufstocken würde, was auch geschehen ist. Ich erwartete auch, dass die Inflation in der Eurozone fallen würde. Dies führte zu einer klaren politischen Divergenz, die den Rendite-Spread zugunsten des Greenbacks versprechen und den EUR/USD tiefer treiben würde. Der Trade funktionierte wie erwartet. Der Kurs fand ein Top bei der Obergrenze eines jahrelangen Abwärtstrends, den das Paar seit April 2008 tiefer führte, und wendete nach unten.
In 2015 können wir mehr davon erwarten. Obwohl die Spekulation zum Zeitplan der ersten Zinserhöhung der Fed nach dem QE eine Volatilität erzeugen wird, scheint der allgemeine Kurs der FOMC-Politik deutlich in Richtung Straffung zu zeigen. Gleichzeitig zappeln die neuen EZB-Stimulusmaßnahmen, die in 2014 eingeführt wurden, und die Bilanz der Zentralbank ist seit Oktober unverändert. Nicht überraschend haben die EZB-Offiziellen damit begonnen, ein “Staats-QE” anzudeuten – den Ankauf von Staatsanleihen mit “gedrucktem” Geld – wahrscheinlich sogar schon im ersten Quartal.
Alles zusammen führt wohl dazu, dass der Zinsspread sogar noch dramatischer zugunsten des Dollars ausfallen und den EUR/USD beständig unter Druck halten wird. Der Kurs flirtet mit der Unterstützung an der Trendlinien-Unterstützung vom Juni 2010, und ein Bruch darunter und der 38,2% Fibonacci Expansion bei 1,2316 legt das nächste, wichtige Ziel abwärts bei 1,2140 (50% Fib) frei.

Chart erstellt von Ilya Spivak mit FXCM Tradestation II