
Fundamentale Prognose für JPY: Neutral
- USD/JPY: Retail-Sentiment kehrt wieder zu Extrem zurück und Japan beobachtet FX
- Volatilität im Yen wegen Aussicht auf "Helikoptergeld"
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Der unterschiedliche Kurs zwischen dem Federal Open Market Committee (FOMC) und der Bank of Japan (BoJ) könnte die Marktteilnehmer dazu veranlassen, im USD/JPY eine langfristig bullische Tendenz zu bilden, aber die neue Runde Zentralbank-Rhetorik könnte sich stark auf den kurzfristigen Ausblick auswirken, sollten die politischen Stellungnahmen eine größere Bereitschaft gegenüber einem Beibehalten des Status Quo aufzeigen.
Auch wenn das vorläufige Bruttoinlandsprodukt der USA für das 2. Quartal voraussichtlich eine deutliche Zunahme der Wirtschaftsaktivität aufzeigen wird, könnten die Prognosen für eine Stagnation der privaten Konsumausgaben (Personal Consumption Expenditure PCE), der bevorzugte Maßstab der Fed für die Preissteigerung, den Ausschuss dazu veranlassen, mehr Zeit zu schinden. Die Offiziellen argumentieren nämlich, dass die marktorientierten Daten des Inflationsausgleichs schwach sind, während die meisten "auf Umfragen beruhenden Kennzahlen zu den langfristigen Inflationserwartungen praktisch unverändert sind". Ein weiterer einhelliger Beschluss, an der aktuellen Politik festzuhalten, könnte den Greenback belasten, und der Dollar-Yen könnte seine Gewinne von Beginn des Monats wieder abgeben, da die Marktteilnehmer ihre Wetten auf die nächste Zinserhöhung der Fed hinausschieben.
Gleichzeitig könnte die BoJ eine abwartende Haltung einnehmen, denn der Premierminister Shinzo Abe hat versprochen, ein "kühnes" Stimuluspaket zur stärkeren Erholung der Volkswirtschaft einzuführen. Der BoJ-Vorsitzende Haruhiko Kuroda könnte wiederum den Markterwartungen weiterhin trotzen, denn der Bankchef scheint die Möglichkeit eines "Helikoptergeldes" auszuschließen. Die BoJ könnte also eine Fortsetzung des Lockerungszyklus ermöglichen, aber falls die Zentralbank so weitermacht, könnten die Spekulationen auf weitere Nicht-Standard-Maßnahmen nachlassen, während der Vorstand weiterhin die Auswirkungen der Negativzinspolitik beurteilt. Der schwächere Ausblick für die Weltwirtschaft könnte außerdem die Nachfrage nach dem Yen steigern, denn es wird erwartet, dass der Zahlungsbilanz-Bericht Japans zeigen wird, dass die Handelsbilanz im Juni wieder einen Überschuss verzeichnete. Der USD/JPY könnte sich also an den Abwärtstrend von Beginn des Jahres gewöhnen, denn die Region übernimmt wieder ihre klassische Rolle als Netto-Kreditgeber für die restliche Welt.

Auch wenn der Relative Strength Index (RSI) im USD/JPY die bärische Formation seit Juni 2015 bedroht, scheint der Rebound ab dem Juli-Tief (99,98) offenbar an Kraft zu verlieren, denn das Paar versucht vergeblich, oberhalb der Fibonacci-Überlagerung um 106,60 (61,8 % Retracement) bis 107,00 (61,8 % Expansion) zu schließen. Falls die Fed und die BoJ an ihrem Kurs festhalten, werden die Abwärtsziele im Dollar-Yen freigelegt, mit dem ersten Hindernis um 104,20 (61,8 % Retracement), gefolgt von der ehemaligen Widerstandszone um 103,20 (38,2 % Retracement) bis 103,60 (38,2 % Retracement).