
(DailyFX.de) Mit Bruch des Apriltiefs von 1.268,4 USD ist ein Stein zum Rollen gebracht worden. Es folgte ein klassisches „Knock-On Selling“. Um deutliche 23% reduzierten Großinvestoren an der New York Commodities Exchange im Vergleich zur Vorwoche ihre Position im Goldmarkt. Die rasch gefallene Nachfrage trug dazu bei, dass der Goldkurs sich deutlich vom trägen Handel um die 1.300 USD Region lösen konnte. Diese unverkennbar gedrückte Stimmung am US-Terminmarkt kann sich weiterhin als katalysierend für Rückgange erweisen.
Nicht nur der Goldkurs neigt sich wieder Richtung des 3-Jahrestiefs von 1.178 USD, auch die Stimmung der Großinvestoren ist derartig pessimistisch wie zuletzt im Februar des Jahres.

Wetten auf fallenden Goldkurs stiegen um 35%
Laut des letzten COT-Reports senkten Vermögensverwalter, Banken und Fonds ihre Kauf-Kontrakte zwar nur marginal von 157.398 auf 155.615 Kontrakte (-1,1%), doch sie erhöhten ihre Verkaufs-Kontrakte von 60.907 auf 82.224 (+35%) Kontrakte sehr deutlich. Die Netto-Position (Netto-Position = Kauf-Kontrakte - Verkauf-Kontrakte) fiel damit von 96.491 um 73.391 Kontrakten (um 23%), derartig stark wie zuletzt im November 2013.

Charttechnisch trübte sich die Aussicht für den Goldkurs mit Bruch des Apriltiefs von 1268,4. Die darauf folgende Unterstützung der 1.250 USD konnte nur kurzzeitig der Abwärtsdynamik Paroli bieten. Der Kurs fiel für rund weitere 10 Dollar unter das Level. Folgende Unterstützungen finden sich im Bereich der von Januar bis Anfang Februar erstreckenden Schiebezone von 1.231 -1.237 USD sowie der 1217,3 USD. Damit liegen nicht mehr allzu viele signifikante Marken bis zum Jahrestief der 1178,8 USD im Weg der Bären. Rückgänge in Goldminenaktien und anderen Rohstoffen wie Silber und Kupfer erhöhen zurzeit die aktuellen Abwärtsrisiken. Sollte der US-Arbeitsmarktbericht zum Ende der Woche enttäuschen, wäre zumindest fundamental eine Hilfestellung für Gold greifbar. Die Erwartung von 215.000 neugeschaffenen Stellen im Mai bietet zumindest Enttäuschungspotenzial. Auch expansive Schritte der EZB könnten preisunterstützend wirken. Doch selbst explizite Andeutungen einzelner EZB-Entscheidungsträger trugen bisher im Gold zu keinen nennenswerten Reaktionen. Vorerst deuten die Risiken für Gold daher noch verstärkt abwärts.
Daily Chart

Chart erstellt mit FXCM Trading Station
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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