(DailyFX.de) Vom „Risk Off“ Modus heute an den Börsen konnte besonders ein Markt profitieren. Geopolitische Sorgen lasten weiterhin auf den Börsen. Gold gelang der Sprung über die mentale 1.300er Marke. Ein Bruch des Widerstands der 1.330 eröffnet Potenzial im Kurs an die 1.391 USD. Der HSBC Manufacturing PMI Chinas verzeichnete zum vierten aufeinanderfolgenden Mal eine Kennzahl unter der Wachstumsschwelle von 50 auf. Doch auf den Börsen lastete viel eher die eskalierende Gewalt in der Ukraine. In schwere Gefechten in Slovyansk sollen laut Bloomberg 4 ukrainische Soldaten umgekommen sein, zudem sei von 30 Verletzten die Rede.
Trotz des Anstiegs der neugeschaffenen Stellen im US-Arbeitsmarktbericht war bereits zum Ende der letzten Woche die Nervosität der Marktteilnehmer infolge der geopolitischen Unruhe angestiegen und hierdurch eine verstärkte Nachfrage nach dem Edelmetall angekurbelt. Doch nicht nur die Krise in der Ukraine unterstützt den Goldkurs zur Zeit. Die Renditen der US-Staatsanleihen können aufgrund fehlender Kommentare baldiger Zinsschritte der Fed sich nicht aus dem Abwärssog befreien.
Die Rendite der 10-jährigen US-Anleihen können keinen Anstieg verzeichnen, heute fielen sie auf ein 7-Monatstief. Die Fed hält sich bezüglich Zinssatzerhöhungen in der weltgrößten Volkswirtschaft zu sehr zurück.Eine verstärkt restriktive Haltung seitens der Federal Reserve und positive Überraschungen bei den geldpolitisch einflussreichen Wirtschaftsdaten könnten dem ebenfalls strauchelnden US Dollar einen Rettungsanker zuwerfen. Doch mit einem Blick auf die schwachen US-BIP Daten von letzter Woche, könnte dies noch auf sich warten lassen. Der US-Dollar wird Schwierigkeiten haben, die Schwäche abzuschütteln und das eröffnet weiteres Potenzial für Gold.
An der COMEX stieg die Netto-Position der institutionellen Spekulanten wieder die zweite Woche in Folge, nachdem die Position seit Mitte März zuvor scharf zusammen mit den Goldverlauf fiel. Hier zeigt sich, wenn auch zögerlich, wieder eine gestärkte Zuversicht.

Die Großspekulanten sind mit 85.227 Kontrakten (Netto-Größe) mehrheitlich Long positioniert. Die Netto-Positionierung stieg im Vergleich zur Vorwoche um 3.394 Kontrakte, im 4-Wochenvergleich fiel der Wert um -14.918 Kontrakte.Aktuelles Verhältnis der Aufstellung der Großspekulanten 70,26% der Positionen der Gruppe sind Longs, 29,74% sind Short-Positionen. Im Wochenvergleich stieg, im 4-Wochenvergleich fiel die Netto-Position.
Der Bruch der 1.300er USD Marke hellt die Aussicht für Gold auf. Ein Bruch des Widerstands der 1.330 eröffnet vorerst Potenzial im Kurs an die 1.391 USD.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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