
Fundamentale Prognose für den Australischen Dollar: Neutral
- RBA Zinsentscheid könnte sich als wirkungslos erweisen, da der "Zeitraum der Stabilität" sich fortsetzt
- AUD/USD könnte nachgeben, da die optimistischen US-Zahlen den Ertragsvorteil des Aussies schwächen
- Wichtige Wendepunkte für den Australischen Dollar besser timen mit DailyFX SSI
Dem Australischen Dollar steht kommende Woche eine ganze Flut an Eventrisiken bevor, wobei vielbeachtete Eventrisiken sowohl binnen- als auch außenwirtschaftlich anstehen. Unter den Wendepunkten dieser Woche ist ungewöhnlicherweise eine geldpolitische Ankündigung seitens der RBA das Event mit der geringsten Strahlkraft. Die Zentralbank befürwortet eine Periode der geldpolitischen Stabilität für zwei aufeinanderfolgende Sitzungen und es gibt kaum Grund zur Annahme, dass sich das Kalkül der Bank substantiell geändert hat.
Zahlen der Citigroup zeigen, dass die Wirtschaftsnachrichten aus Australien sich im Vergleich zu den Erwartungen im März wesentlich verbesserten, aber die Leistungszunahme scheint keine breite Basis zu haben. Die Frühindikatoren der Australian Industry Group (AiG) weisen auf einen starken Dienstleistungssektor hin, legen aber auch nahe, dass der Herstellungssektor ausgezehrt und die Bauaktivität rückläufig ist. Die RBA wird wahrscheinlich abwarten, bis die Ergebnisse über einen Zeitraum von mehreren Monaten hinweg positiv ausfallen, bevor sie den mittelfristigen zukünftigen Verlauf der Wirtschaft neu überdenkt. Dies bedenkend, wird der Zinsentscheid im April kaum Auswirkungen haben, abgesehen von der Zementierung des Ist-Zustandes.
Wo die RBA enttäuscht, bietet der US-Wirtschaftskalendar eine Vielzahl an Gelegenheiten für Volatilität. Auf der vollgepackten Agenda stehen die ISM Herstellungs- und Dienstleistungszahlen sowie die Arbeitsaufträge vom Februar. Höhepunkt sind die mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktzahlen. Es werden an allen Fronten Fortschritte erwartet, wobei die Kennzahlen des genau beobachteten Arbeitsmarktberichtes ex Agrar die entscheidende Schwelle von 200.000 zusätzlichen Stellen für den Monat überschreiten sollen. Das wäre das stärkste Ergebnis seit November.
Die US-Wirtschaftszahlen haben sich in den letzten zwei Wochen im Vergleich zu den Konsensprognosen spürbar verbessert, nachdem sie sich seit Mitte Januar dramatisch verschlechtert hatten. Dies weist darauf hin, dass der Rückgang bei der wirtschaftlichen Erholung in der ersten Hälfte des Jahres in den Ausblick der Analysten bereits einkalkuliert war, was der Nachrichtenlage die Gelegenheit bietet, positiv zu überraschen. Diese Entwicklung, vor dem Hintergrund des Stillstands bei der RBA, könnte den wahrgenommenen geldpolitischen Vorteil des Aussies gegenüber seinem US-Namensvetter untergraben. Das Paar AUD/USD hat seine Korrelation mit dem Ertragsspread der australisch-amerikanischen Frontend-Anleihen deutlich wiederhergestellt, was bedeutet, dass ein solches Szenario den Kurs des Paares wohl weiter drücken wird. -IS