
Fundamentale Prognose für den Euro: Bullisch
- Verbesserte PMIs stützen Euro
- Momentum Scorecard: EUR/USD Intraday Tendenz bleibt nach oben verzerrt
- SSI: EUR/USD versucht Anstieg auszuweiten, da Retail-Verkauf anhält
Der Euro schloss letzte Woche in den mittleren Reihen und legte gegenüber dem leistungsschwächsten US Dollar um +1,02% zu (der EUR/USD schloss bei $1,3279), verlor jedoch -1,43% gegenüber dem leistungsstärksten Japanischen Yen (der EUR/JPY schloss bei ¥130,42). Von der Leistung des Euros gegenüber den beiden traditionellen sicheren Häfen erkennt man klar, dass sich die vergangenen fünf Tage nicht auf ein einzelnes Thema konzentrierten, das eine allgemeine Orientierung für die Marktteilnehmer hätte bringen können.
Während wir in der vergangenen Woche den Euro fundamental “neutral” bewerteten, könnten die letzte Woche des Monats Juli und die ersten August-Tage einen eher “bullischen” Euro erleben. Es gibt bedeutende Eventrisiken in der Agenda, mit vier "hochwichtigen" Ereignissen auf dem DailyFX Kalender, im Gegensatz zu keinen in der vergangenen Woche. Alle bergen das Potential, die Hoffnungen auf eine kurzfristige Wiederbelebung der Aussichten in den Randländern der Eurozone zu steigern.
Am Dienstag, nach vielen Wochen mit besseren Sekundärdaten – vor allem PMI-Umfragen – wird der spanische BIP-Bericht für das 2Q 2013 veröffentlicht. Spanien saß im letzten Quartal in einer tiefen Rezession, aber das Schlimmste könnte vorbei sein, sollte der Bericht den Erwartungen entsprechen. Gemäß einer Umfrage von Bloomberg News, wird für die spanische Wirtschaft ein Rückgang im Jahresvergleich um -1,8% gegenüber den vorherigen -2,0% prognostiziert.
Obwohl diese zurückgegangenen Zahlen ein Hauptproblem der Peripherie der Eurozone insgesamt ansprechen – verschlechterte Arbeitsmärkte – bieten sie einen Hoffnungsschimmer, dass trotz der Korruptionsbeschuldigungen die aktuelle spanische Regierung die beste sein dürfte, um das Land näher zum Wachstum zu führen.
Sollte der spanische BIP-Bericht vom 2Q 2013 auch nur einen Hauch besser als erwartet erscheinen, (was nicht zu überraschend wäre, wenn man die beständige Verbesserung der eigentlichen Ausblicksdaten der Eurozone in dem vergangenen Monat berücksichtigt), würde der Euro in einer guten Position stehen, um für den Rest der Woche stark zu bleiben.
Auf der deutschen Agenda sollten die Inflationszahlen, die am Dienstag veröffentlicht werden, keine Anzeichen auf einen Wechsel bei der Politik der Europäischen Zentralbank in eine oder die andere Richtung bringen, während der Juli-Arbeitsmarktbericht entschieden neutrale Zahlen für den Arbeitsmarkt der grössten Wirtschaft Europas ausweisen wird.
Diese Daten, kombiniert mit den VPI-Zahlen der Eurozone für Juli, die am Mittwoch fällig sind (Core und Erwartungen), geben Grund zu der Annahme, dass die EZB in dieser Woche patt stehen wird, was für den Euro auch bullisch sein könnte.
Beim letzten Policy Meeting bot die EZB eine Orientierungshilfe für sein Toolkit an, eine Maßnahme, die die politische, kommunikative Macht der Zentralbank zum Ziel hat, die Zinssatzerwartungen für die folgenden 12 Monate zu bestimmen. Obwohl die Zinssätze in der Eurozone für viele Jahre tief bleiben sollten, bieten die kürzlichen Verbesserungen bei den sekundären Daten Gründe an, dass die Beibehaltung der EZB am Policy Meeting für August am Donnerstag ein Vertrauensvotum für die aktuelle Politik sein könnte, und somit für den Euro.
Damit der EUR/USD seinen kürzlichen Weg nach oben und die Swing-Hochs von Mitte Juni (vor FOMC) von über 1,3400 gegenüber dem US Dollar übertreffen kann, braucht es etwas exogene Hilfe, obwohl ein positiver BIP-Bericht aus Spanien und das Halten der EZB dem Euro fruchtbaren Boden für weitere Gewinne bieten könnten.
Am Mittwoch hält de Federal Reserve ihr Policy Meeting vom Juli, und es gibt Gerüchte über eine Veränderung in der Orientierungsstrategie der Fed, die den EUR/USD bereits gestützt haben. Die Volatilität um den Euro sollte im Laufe des Wochenendes hoch bleiben, und am Freitag ist der wie immer wichtige Bericht der US Nonfarm Payrolls fällig. Nachdem alles gesagt und getan wurde, steht der Euro auf einem starken Fundament für die kommenden fünf Tage. –CV