
Fundamentale Prognose für den Australischen Dollar: Bärisch
- Rebound des Australischen Dollars riss bei bei 1,05 versus dem US-Dollar ab
- Speculative Sentiment wird günstiger für den Aussie Dollar
Eine kurze Pause bei dem schlagzeilenreichen Eventrisiko gibt den Finanzmärkten in der kommenden Woche die Möglichkeit für einige Reflexionen. Die bedeutendste Unsicherheit in den kommenden Monaten bleiben die Ausblicke für das US-Wirtschaftswachstum, und man muss vieles nach der Volatilität von letzter Woche in Betracht ziehen, bevor der nächste größere Wendepunkt erreicht wird und ernsthaft in den Blickpunkt rückt - der Streit über die Anhebung des "Schuldendeckels".
Einerseits reagierte die Risikoneigung günstig auf die Übereinkunft in letzter Minute, die das sogenannte "Fiscal Cliff" vermeiden konnte, aber die Reaktion scheint übertrieben zu sein. Während eine kleinere Steueranhebung, die in der Übereinkunft enthalten ist, einer größeren und breiteren Anhebung, die ohne eine Übereinkunft eingetreten wäre, vorzuziehen ist, stellt sie aus Perspektive des Wirtschaftswachstums gesehen immer noch einen Gegenwind dar.
Währenddessen scheinen Befürchtungen bezüglich eines frühen Endes der Stimulusbemühungen der Fed nach der Veröffentlichung der Protokolle von der Sitzung der FOMC im Dezember ebenso übertrieben zu sein. Die Entscheidung die "Evans Regel" anzuwenden und die Zinsraten an die explizite Inflation und Arbeitslosenquoten-Zielsetzungen zu koppeln war bereits leicht restriktiv und setzte eine starke Ausstiegsstrategie zum ersten Mal seit der großen Rezession fest. Jedoch, auch wenn die Fed Anlagekäufe Mitte des Jahres kürzt, wird die Zentralbank ihre Bilanz knapp bei $0,5 Billionen schließen.
Alles in allem scheint die fiskalische Seite des Ausgleichs größere kurzfristige Unsicherheit mit sich zu bringen als die monetäre. Dies deutet an, dass der Weg des geringsten Widerstandes wahrscheinlich Risikoaversion begünstigt, da die Märkte den jüngsten Nachrichtenfluss verdauen und verschiedene Auslöser abwägen, die das Wachstumsprofil der weltgrößten Wirtschaft beeinflussen. Dies ist ein schlechtes Vorzeichen für den Australischen Dollar, bei dem der Kurs eine starke Verbindung mit den Sentiment Trends zeigen sollte (die Korrelation zwischen dem AUD/USD und dem MSCI World Stock Index liegt nun bei 0,7 bei 20-tägigen Werten der prozentualen Veränderung).
Wenn man den Blick auf den Wirtschaftskalender richtet, rückt eine recht "hausgemachte" Agenda die chinesischen Daten dieser Woche in den Blickpunkt. Der Verbraucherpreisindex wird die Inflationsraten im Jahresvergleich zeigen, die im Dezember ein siebenmonatiges Hoch bei 2,3 Prozent erreichten. Diese könnten die Hoffnungen auf den chinesischen Stimulus trüben und auf den Australischen Dollar drücken. Tatsächlich ist China Australiens größter Exportmarkt, daher ist die Entwicklung dort äußerst wichtig für den Wachstumstrend von Australien und somit auch für die Geldpolitik und den Aussie.
Die Handelsbilanz von Dezember sollte ebenso bald veröffentlicht werden, und die Forex Trader werden dabei stark auf die Exporte schauen. Es wird ein Wachstum der Überseeverkäufe vorhergesagt, und zwar von 5 Prozent im Jahresvergleich und 2,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Während dies den Australischen Dollar unterstützen könnte, sollte der Einfluss jedoch gemäßigt sein, wenn man in Betracht zieht, dass das Ergebnis wesentlich niedriger als das kurz- und mittelfristigen Durchschnittswachstum ausfallen würde.