
Fundamentale Prognose für den australischen Dollar: Bärisch
- Der AUD/USD wird auf Wochen- und 20-Tage-Hoch gehandelt
- AUD/USD: Zeichen einer Umkehr an der Parität
- ’Risk Off’ wird am aktuellen Level vor dem nächsten Anstieg bevorzugt
Der australische Dollar ist im Rahmen des Umschwungs beim Risk Sentiment auf ein neues Monatshoch von 1,0068 gestiegen. Bemerkungen von der Reserve Bank of Australia, die eine expansive Geldpolitik befürworten, könnten den Reiz der Hochzinswährung mindern, da die Bank ihrem Lockerungszyklus treu bleibt. Tatsächlich hebt das Protokoll der RBA das größte Eventrisiko der kommenden Wochen hervor. Diese neue Zentralbankrhetorik könnte Spekulationen über eine weitere Zinssenkung nähren, während Gouverneur Glenn Stevens zunehmend vorsichtig in Bezug auf die 1-Billion-Dollar Wirtschaft wird.
Während einer Rede im Verlauf dieser Woche sagte Stevens, dass sich die Unternehmen inmitten einer Verlangsamung des Welthandels besser an die anhaltende Stärke der lokalen Währung anpassen müssen. Er hielt einen schwächeren Ausblick für den Konsum des Privatsektors wegen der 'Verdrießlichkeit und Unzufriedenheit' der Haushalte bei. Während die sich verlangsamende Erholung den Ausblick für Wachstum und Inflation dämpft, könnte die RBA weiterhin einen die expansive Geldpolitik befürwortenden Ton anschlagen. Der Vorstand könnte eine größere Bereitschaft zeigen, den Benchmark-Zinssatz weiter zu senken, weil die Geschäftsbanken in der Region weiterhin unwillig sind, niedrigere Kreditkosten weiterzugeben. Laut den Credit Suisse Über-Nacht-Index-Swaps rechnen die Marktteilnehmer eine 81%-ige Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung um 5 Basispunkte im Juli ein. Die Finanzierungskosten werden voraussichtlich im Verlauf der nächsten 12 Monate um mehr als 100 Basispunkte fallen, da China, Australiens größter Handelspartner, weiterhin vor dem Risiko einer 'harten Landung' steht. Obwohl die Zinssatzerwartzungen weiterhin einen bärischen Ausblick für den australischen Dollar bieten, könnte das Ergebnis der Wahlen in Griechenland und der Schlagzeilen des G-20 Gipfels die Hochzinswährung stützen, während die internationale Gemeinschaft ihre Bemühungen erhöht, die Staatsschuldenkrise zu bewältigen. Im Gegenzug könnte der Rebound im Markt-Sentiment in den kommenden Wochen an Geschwindigkeit zunehmen. Eine Reihe von positiven Entwicklungen könnte den Reiz der Hochzinswährung steigern, während die Risikotrends weiterhin die Kursbewegungen im Devisenmarkt diktieren.
Während der australische Dollar von der Verbesserung der Marktstimmung profitiert, scheint der AUD/USD wohl im Juni einen Aufwärtstrendkanal herauszuarbeiten. Das Paar könnte einen Spurt auf die 1,0200 Marke einlegen, wenn die Devisenhändler ihre Risikobereitschaft weiter erhöhen. Sollte die RBA jedoch ihren eine expansive Geldpolitik befürwortenden Ton beibehalten, könnten wachsende Spekulationen über eine weitere Zinssenkung den kursfristigen Anstieg des AUD/USD untergraben. In diesem Fall könnte das Paar im Vorfeld der Sitzung im Juli ein niedrigeres Top markieren, während sich der allgemeinde Ausblick für die Region verschlechtert. - DS