Fundamentalprognose für Gold: Neutral
- Der Goldpreis reagierte auf eine kritische Unterstützungszone – Handelskrieg und Inflationsausblick bieten Unterstützung
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Der Goldpreis ist bereit, eine dreiwöchige Verlustphase zu beenden. Das Edelmetall konnte vor Handelsschluss am Freitag in New York um 0,2 Prozent auf 1.255 Dollar zulegen. Die Atempause von dem Verkaufsdruck, der in letzter Zeit herrschte, ging mit einer Erholung der breiteren Risikobereitschaft einher. So schlossen alle drei führenden US-Aktienindizes die Woche trotz der andauernden Besorgnis über den Handelskrieg mit China höher. Bei Gold bietet der Streit über Zolltarife den Bullen einen Funken Hoffnung. Die Aufmerksamkeit gilt der Frage, ob der Preis die Umkehr von der Unterstützung aus in dieser Woche fortsetzen kann oder nicht.
Starke Zahlen vom US-Arbeitsmarkt werden von schwachem Lohnwachstum überschattet
Die am Freitag veröffentlichten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt (Non-Farm Payrolls bzw. NFP) übertrafen mit 213.000 neuen Stellen im Juni die Konsensschätzungen. Obwohl die Quote für die Gesamtarbeitslosigkeit von 3,8 Prozent auf 4 Prozent stieg, wurde diese Bewegung von einem Anstieg der Erwerbsquote begleitet, die von 62,7 Prozent im Vormonat auf 62,9 Prozent stieg – eine willkommene Entwicklung. Der Report wurde jedoch von dem schwachen Lohnwachstum überschattet. Die durchschnittlichen Stundenlöhne blieben unverändert bei 2,7 Prozent und somit hinter den Erwartungen zurück, die von einem Anstieg ausgegangen waren.
Was hat das also alles für die Fed zu bedeuten? Wir haben ja schon seit langem geschrieben, dass das primäre Anliegen der Notenbank in den letzten Jahren der Inflationsausblick war. Da das Lohnwachstum immer noch eher verhalten ist, ist es unwahrscheinlich, dass das FOMC seinen Normalisierungsprozess (Zinsanhebungen) beschleunigen wird. Die Märkte reagierten freundlich. So legten Aktien bis zum Wochenschluss aufgrund der Aussichten auf einen schrittweiseren Ansatz der Fed zu.
Angst vor Handelskrieg bietet Gold Unterstützung
Zu Beginn der nächsten Woche werden die Trader auf die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex (VPI) für Juni und somit eine weitere Aktualisierung des breiteren Inflationsklimas warten. Insofern, als dass es Gold betrifft, wirkt sich die Veröffentlichung am Freitag nicht besonders auf den breiteren Ausblick aus. Das Hauptaugenmerk der Anleger wird weiterhin einem Handelskrieg gelten. Obwohl die Zukunft dieses Konflikts ungewiss bleibt, könnte das Risiko, das er für die kurzfristige Anlegerstimmung darstellt, eine Rolle bei der Minderung eines Teils des Drucks, der in letzter Zeit auf dem Goldpreis gelastet hat, spielen. Die Aufmerksamkeit gilt daher der Erholung in dieser Woche von der langfristigen Unterstützung aus.
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IG Trader-Positionierung im Spot-Gold

- Eine Zusammenfassung des IG Client Sentiment zeigt, dass die Trader im Gold Netto-Long sind. Das Verhältnis steht bei +7,48 (88,2 Prozent der Trader sind Long) –bärischer Wert.
- Die Long-Positionen sind 2,3 Prozent höher als gestern und 10,2 Prozent höher als letzte Woche.
- Die Short-Positionen sind 7,6 Prozent niedriger als gestern und 7,8 Prozent niedriger als letze Woche.
- Wir nehmen gegenüber dem mehrheitlichen Sentiment normalerweise eine nonkonformistische Haltung ein und die Tatsache, dass die Trader Netto-Long sind, deutet darauf hin, dass der Gold-Spot-Preis weiter fallen könnte. Die Trader sind stärker Netto-Long als gestern und letzte Woche und die Kombination aus aktueller Positionierung und jüngsten Veränderungen verleiht uns aus Sentiment-Perspektive eine bärischere, nonkonformistische Trading-Tendenz beim Gold-Kassapreis.
Gold-Wochenchart

In der letzen wöchentlichen Goldprognose schrieben wir über das kritische Unterstützungsziel an „dem 50 Prozent Retracement der Zugewinne gegen Ende 2016 bei 1.245 Dollar, ganz in der Nähe unterstützt von dem gleitenden 200-Wochen-Durchschnitt / derTrendlinienunterstützung bei ca. 1.235 Dollar“. Gold verzeichnete in dieser Woche bei 1.237 Dollar ein Tief, bevor es sich dann stark erholte. Besteht also ein Tief?
Dies ist eine starke Unterstützungszone und obwohl der breitere Ausblick nach unten gewichtet bleibt, steigt das Potenzial für eine größere Erholung, während der Preis sich über diesen Tiefs befindet. Der Widerstand auf dem Wochenchart liegt bei 1.285 Dollar, wo das 61,8 Prozent Retracement auf die 50-Linie trifft. Die breitere bärische Entkräftigung liegt an der Jahreseröffnung bei 1.302 Dollar. Bei einem Durchbruch unter diese kritische Unterstützungszone besteht für Gold die Gefahr beschleunigter Verluste. Solch ein Szenario hätte das 61,8 Prozent Retracement der Zugewinne gegen Ende 2016 bei 1.215 Dollar und 1.204 Dollar zum Ziel.
Fazit: Gold hat auf die kritische Unterstützung auf dem Wochenchart reagiert und die unmittelbare Aufmerksamkeit gilt der Juni-Eröffnungsspanne. Dabei ist der breitere Abwärtstrend gefährdet, während der Preis sich über 1.236 Dollar befindet. Eine vollständige technische Aufgliederung der kurzfristigen Goldpreisniveaus (Tageschart und Intraday)finden Sie im Technischen Ausblick für XAU/USD dieser Woche.
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