DAX knackt psychologische Marke
Ist das der Beginn einer neuen Rallye? Die Antwort ist Nein. Die Volatilität bleibt weiterhin hoch. Die enormen Schwankungen in der letzten Zeit wurden durch die Ungewissheit an den Märkten ausgelöst. Unisicherheit kann von Marktteilnehmern statistisch abgeschätzt werden.
Unabsehbare Ereignisse wie z.B. der Coronavirus und deren Folgen jedoch nicht, sie sind halt ungewiss, der Markt reagiert daher viel sensibler, was sich in der gemessenen Volatilität wiederspiegelt. Die Volatilität erreichte Rekordhochs, wie zuletzt bei der Finanzkrise 2008.
Der Markt befindet sich weiterhin im Korrekturmodus, zwar konnte in den letzten Tagen eine Erholung beobachtet werden, allerdings sind die Aktienmärkte noch nicht in trockenen Tüchern.
Der Coronavirus hat die Realwirtschaft hart getroffen. Die Aktienmärkte fielen zuletzt bis auf nahe ihres Buchwertes. Der DAX konnte z.B. in den letzten Wochen seinen Buchwert bei rund 8300 Punkten verteidigen, was kurzfristig Mut macht und Schnäppchenjäger auf den Plan ruft.
Allerdings sind die Risiken und damit die Volatilität hoch und dürften den DAX im Bereich des charttechnischen Widerstands bei 10.800 Punkten erste Probleme bereiten.
Veränderung in | Long-Positionen | Short-Positionen | Open Interest |
Täglich | -8% | -2% | -5% |
Wöchentlich | 11% | -24% | -11% |
DAX – Charttechnik
Der deutsche Leitindex konnte vorerst die charttechnische Hürde bei 10.000 Punkten überwinden und setzte damit weitere bullische Impulse frei. Der RSI konnte erstmals nach einem Monat die Grenzschwelle bei 48.5 zurückerobern und verstärkt kurzfristig das Aufwärtspotenzial. Erst eine nachhaltige Verteidigung der Grenzmarke würde die gegenwärtige Erholung stützen.
Charttechnisch steht bereits die nächsten Hürde vor der Tür. Die 10.800 Punkte-Marke ist als nächster Widerstand zu sehen und dürfte den DAX Probleme bereiten. Solange die Volatilität auf Basis des VDAX-NEW hoch ist, bleiben hohe Schwankungen sehr wahrscheinlich.
Ein Scheitern an der 10.800 Punktemarke könnte der Anstoß einer neuen Korrekkturbewegung bis zunächst zum 61,80-%-Fibonacci-Retracement bei 9286 Punkte bedeuten. Ein Fall tiefer würde sogar wieder zu einem Test des DAX-Buchwerts bei rund 8300 Punkten führen.

Quelle:IG