(DailyFX.de – Frankfurt am Main) -US-Wahljahre sind historisch betrachtet in der Regel allerdings förderlich für den Aktienmarkt. Die brennende Frage die Anleger nun interessiert ist, ob der Coronavirus dieses Jahr einen Strich durch die Rechnung macht.
Wichtige Gesprächspunkte:
- Der Coronavirus könnte dem Wahljahr ein Strich durch Rechnung machen
- Notenbankinterventionen verpuffen
- Bodenbildung könnte bis Mai andauern
Wahljahre sind gute Aktienjahre – Aber nicht mit Corona?
Ereignisse die sehr selten eintreten und dabei höchst unwahrscheinlich sind werden in der Finanzmarkttheorie als schwarzer Schwan definiert. Der Coronavirus wird als solches Ereignis gesehen und könnte das Jahr 2020 zu einem Ausreißer-Jahr werden lassen.
Der Coronavirus wütet und führt zu erheblichen Beeinträchtigungen. Seit Ende Februar hat der Dow Jones ein Drittel seines Wertes eingebüßt. Vor allem haben das verarbeitende Gewerbe und die Tourismusbranche in einer globalisierten Welt das Nachsehen. Nur Werte aus der Biotechnologie, Pharmaindustrie und der Immobilenbranche konnten bisher „glimpflich“ davon kommen.
Veränderung in | Long-Positionen | Short-Positionen | Open Interest |
Täglich | 10% | -16% | -9% |
Wöchentlich | -12% | 7% | 0% |
Dow Jones Chart (Wöchentlich)

Quelle: IG
Der sich im weltweit hohen Tempo verbreitende Virus macht den Aktienmärktenzu schaffen. Der zu erwartende Einbruch des Weltwirtschaftswachstums in den ersten zwei Quartalen hat zu einem signifikanten Abverkauf geführt.
Dem Aktienmarkt setzt vor allem die Ungewissheit zu, wie es mit der Krise und ihren wirtschaftlichen Folgeschäden weitergeht. Aus vergleichbaren Fälle in der Vergangenheit können leider keine vernünftigen Aussagen getroffen werden. In meinem Artikel: SARS vs. Coronavirus: Warum der Coronavirus einen größeren Effekt auf die Weltwirtschaft haben wird“ erfahren Sie hierzu mehr.


An der Seitenlinie die Bodenbildung abwarten
Mangels viraler Unsicherheit sollten Anleger zunächst an der Seitenlinie bleiben. Nach dem Wirtschaftseinbruch ist allerdings charttechnisch eher mit einer verzögerten U-förmigen Erholung zu rechnen, die etwas mehr Zeit beanspruchen könnte.
Die Notenbanken sind bereits dabei eine Infizierung des Finanzmarktes durch expansive Geldpolitik zu vermeiden. Die US-Notenbank hat binnen 14 Tagen ihren Zinssatz auf Nullprozent heruntergeschraubt, um den Märkten unter die Arme zu greifen. Bisher scheinen die Hilfsmaßnahmen jedoch zu verpuffen, die Märkte fallen aktuell weiter und bleiben auf der Suche nach einen nachhaltigen Boden.
Statistisch gesehen sind US-Wahljahre allerdings gute Aktienjahre. Im historischen Durchschnitt könnte der Dow Jones in den vergangenen 100 Jahren im Wahljahr um im Durchschnitt 4,30 Prozent steigen. Dabei fällt interessanterweise auf, dass im Wahljahr der Dow Jones in der ersten Jahreshälfte zunächst bis Mai in einer Korrekturbewegung befindet.
Anschließend konnte der Dow Jones nach einer Bodenbildung im Mai eine starke Rallye einleiten, die bis zum Spätsommer im Durchschnitt rund 5 Prozent gebracht hat.
Ein Nachlassen des Coronavirus, die Fortsetzung der expansiven Geldpolitik sowie staatliche Hilfsmaßnahmen werden zur Beruhigung der Märkte beitragen. Anleger sollten daher den Mai und die zweite Jahreshälfte im Blick behalten.

Quelle: DailyFX

