Anknüpfungspunkte:
- Der Goldpreis könnte seine Verluste ausweiten, wenn die US-amerikanischen BIP-Zahlen für das vierte Quartal die Erwartungen übertreffen
- Zur Trendbildung ist mehr Klarheit über den finanzpolitischen Kurs erforderlich
- Der Rohölpreis legte deutlich zu, nachdem das Weiße Haus Zölle für Mexiko erwägt
Der Goldpreis verzeichnet den vierten Tag in Folge Verluste, was dieses Mal auf das Konto des erstarkenden US-Dollars geht. Das gelbe Metall hat diese Woche einfach Pech. Der Greenback wich zu Anfang dieser Woche deutlich von der Risk-on/off-Dynamik ab, aber Gold schwächelte trotzdem, nachdem die Fremdfinanzierungskosten anstiegen. Nun, da die US-Währung im Aufwärtstrend liegt und die Rendite stagniert, scheint das traditionelle Gegenstück zu Anlagen in Fiatwährungen keinen Reiz mehr auf Investoren auszuüben.
Von nun an stehen eindeutig die US-amerikanischen BIP-Zahlen für das vierte Quartal im Mittelpunkt. Es wird mit einer Abkühlung gerechnet, wobei das Wachstum im Jahresvergleich auf 2,2% zurückgehen soll im Vergleich zum deutlich positiveren Ergebnis von 3,5% für den Zeitraum von Juli bis September. Vergleicht man die US-Wirtschaftskennzahlen mit den Prognosen, zeichnet sich für die letzten Monate ein schmeichelhafter Trend ab. Daher besteht die Möglichkeit, dass die BIP-Zahlen besser als erwartet ausfallen, was den Druck auf den Goldpreis noch verstärken würde.
Eine nachhaltige Trendbildung könnte sich jedoch als schwierig erweisen. Es steht nahezu fest, dass die zukünftige Entwicklung bei den Edelmetallen vom geldpolitischen Kurs der US-Notenbank (Federal Reserve) abhängt. Offizielle der Notenbank haben betont, dass die Geldpolitik erheblich von einem finanzpolitischen Kurs beeinflusst wird, der zumindest in hohem Maße auf Aktivismus setzt. Ohne weitere Klarstellungen durch die Trump-Regierung dürften Trader davon absehen, sich eindeutig auf eine bestimmte Marktrichtung festzulegen.
Der gestrige Kurssprung bei den Rohölpreisen kann als Beispiel dienen dafür, wie widersprüchliche Aussagen des Weißen Hauses die reflexartige Volatilität schüren. Die Regierung brachte einen Einfuhrzoll von 20 Prozent auf mexikanische Waren ins Gespräch, um damit den Bau einer Mauer entlang der Südgrenze der USA zu finanzieren. Die Märkte spekulierten darauf, dass die Raffineriebetriebe, die mexikanisches Rohöl importieren, die höheren Kosten an Verbraucher weitergeben würden, was zu einem Anstieg des Ölpreises führen würde.
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GOLD TECHNISCHE ANALYSE – Der Goldpreis setzt seine Talfahrt fort, nachdem er wie erwartet eine Kehrtwende nach unten vollführte. Die kurzfristige Unterstützung ist nun bei 1.183,28 US-Dollar pro Feinunze angesiedelt, der 14,6-%-Fibonacci-Expansion, wobei ein Tagesschlusskurs unterhalb dieser Marke den 23,6-%-Level bei 1.183,28 US-Dollar pro Feinunze freilegen würde. Alternativ dazu würdeeine Rückkehr über die Marke von 1.200 US-Dollar pro Feinunze den Weg freimachen für einen erneuten Anlauf auf das 38,2-%-Fib-Retracement bei 1.219,20 US-Dollar.

ROHÖL – TECHNISCHE ANALYSE – Der Rohölpreis startete den Versuch eines im Vergleich zu den letzten Tagen überzeugenderen Vorstoßes, aber der Preis scheiterte trotzdem an den Grenzen der jüngsten Range.Der Widerstand liegt nach wie vor bei 53,75 US-Dollar pro Barrel, der 23,6-%-Fibonacci-Expansion, wobei ein Durchbruch dieser Marke den Bereich 55,21-65 freilegen würde (Hoch vom 3. Januar, 38,2-%-Level). Alternativ dazu würde ein Durchbruch der Marke von 52,44 US-Dollar den Weg bahnen für einen Anlauf auf den Bereich 50,25-69 US-Dollar (38,2-%-Fib-Retracement, Tief vom 10. Januar). Ein Schlusskurs unterhalb dieser Schwelle würde den Abschluss einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation (Topping-Muster) bilden und auf einen länger anhaltenden Abschwung hinweisen.