(DailyFX.de) – EZB-Präsident Mario Draghi tastete am Donnerstag den Leitzins nicht an. Nach seinen Worten werde eine wirtschaftliche Erholung im moderaten Tempo erwartet, zudem stehe eine Erholung der Investitionstätigkeiten an.
Mario Draghi verweist jedoch auf die kommenden Monate, um die Situation nach dem Brexit-Referendum neu bewerten zu können. Dies werde Zeit erfordern. Entscheidend ist die Bereitschaft, die der EZB-Präsident kundgibt: „Wir sind bereit, wir sind gewillt, wir sind in der Lage“.
Für die Folgen, die der Brexit noch nach sich ziehen wird, legt die EZB also ihre Waffen schonmal auf den Tisch, packt sie aber noch nicht an. Die Verbreitung dieser positiven Stimmung spiegelte sich in den Finanzmärkten moderat wider. „In der Ruhe liegt die Kraft“, so heißt es so schön. Die passende Antwort der EZB auf den Brexit und die anhaltenden Sorgen der EU, könnte eine weitere expanisve Maßnahme sein.
Drängen die konjunkturellen Sorgen und die Hoffnungen auf EZB-Schritte den Wechselkurs wieder um Richtung Juli-Tief um 1,09? Das Julihoch wartet dagegen auf der anderen Seite um 1,1200.

Gegen die geringe Inflation hatte die EZB das Rekordzinsniveau von 0% festgesetzt und belässt dies weiterhin dabei.
Auf die Fragen, welche geopolitischen Risiken und welche Auswirkungen der Brexit auf die Inflationsentwicklung haben, konnte Draghi allerdings keine wirkliche Antwort geben. Auch zu den aktuellen Türkei-Sorgen hatte er nicht viel zu sagen, die Auswirkungen seien sehr schwierig vorauszusehen. Die EZB strebt eine Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an um Konjunkturrisiken aus dem Wege zu gehen.
In der kommenden Woche stechen die Veröffentlichungen der Aufträge der Gebrauchsgüter in den USA (27.07, 14:30 Uhr), der deutschen Arbeitslosenquote (28.07. 09:55 Uhr) und der Wachstumsrate des US-BIPs (29.07., 14:30 Uhr) hervor.
Wichtige Ereignisse für die kommende Woche:

Analyse geschrieben von Timo Emden, Marktanalyst von DailyFX.de
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@Timo Emden |
