(DailyFX.de) – Das deutsche Börsenbarometer erlitt kurz nach Handelsbeginn einen Rückschlag. Das Minus auf der Kurstafel ist aber nicht nur den schwachen Vorgaben der Börsen in Fernost zuzuschreiben, besonders die Länge der Liste der jüngeren Belastungsfaktoren drückt die Stimmung.
Mit den ersten Konjunkturausblicken, die Brexit-Bremsspuren erkennen lassen, drohen, die unterdrückten Sorgen um die Austrittsfolgen und die Schieflage der italienischen Banken zum Vorschein zu kommen.

Die ungewissen Auswirkungen des EU-Austritts Großbritanniens bescherten dem ZEW-Konjunkturausblick für die deutsche Wirtschaft einen deutlichen Einbruch. Mit minus 6,8 Punkten verschlechterten sich die konjunkturellen Erwartungen im Juli auf den tiefsten Stand seit November 2012. Auch die Konjunkturerwartungen für den Euroraum trübten sich deutlich ein. Der Erwartungsindikator für die Wirtschaft in der Eurozone brach scharf um 34,9 Punkte auf minus 14,7 Punkte ein.
Die im Vergleich lediglich leichten Rückschritte in den Beurteilungen der aktuellen Wirtschaftslagen in Deutschland und der Eurozone verdeutlichen hingegen, noch sind die Effekte des Scheidungsprozesses der Briten mit der EU nicht spürbar.
Im weiteren Verlauf richten die Märkte ihr Interesse auf den Weltwirtschaftsausblick des Internationaler Währungsfonds. Auch hier werden die Brexit-Befürchtungen als markanter Dämpfer Erwähnung finden.

Der DAX bleibt unterhalb der 10.000-Punkte-Marke korrekturanfällig. Ein weiterer Abwärtsimpuls könnte den Index in Richtung der Unterstützungsregion von 9.720 – 9.800 Zähler belasten. Erfolgt ein Bruch unter dieses Niveau, droht ein Kursrutsch an 9.440 – 9.300 Punkte.
Bei einem Anstieg zurück über 10.000 Punkte hätten die Käufer nochmals die Chance den Index über 10.160 Punkte brechen zu lassen. Oberhalb des Monatshochs könnte der Widerstandsbereich um 10.350 - 10.370 Punkte anvisiert werden.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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