(DailyFX.de) Der Rückenwind, der Europas Börsen einen erfolgreichen Wochenstart bescherte, wehte aus Fernost rüber. Das Plus auf der Kurstafel im deutschen Leitindex ist nicht nur den entweichenden Brexit-Ängsten zuzuschreiben, sondern besonders dem Wahltriumph von Shinzo Abe. Einer Fortsetzung seiner "Abenomics-Konjunkturpolitik" wurde mit dem Wahlsieg der Weg geebnet. Einen Rückzug von der ultralockeren Geldpolitik der Bank of Japan wird es nicht geben, viel eher liegt eine weitere Geldspritze der japanischen Notenbanker in der Luft.
Angetrieben von der Hoffnung auf weitere Notenbanker-Schützenhilfe in Fernost hat das deutsche Börsenbarometer das Monatshoch um 9.800 Punkte anlaufen können. Während das Antizipieren weiterer Stimuli der Bank of Japan den Yen unter Druck brachte, schloss der Nikkei 225 fast vier Prozent fester. Der Ausbau des Ankaufprogramms japanischer Staatsanleihen durch Nipppons Notenbank würde den Yen, der zuletzt vom hohen Finanzstress an den Finanzmärkten profitierte, wieder unter Druck bringen.
Ohnehin richten die Märkte ihr Interesse in dieser Woche auf geldpolitische Signale. Overnight Swaps preisen die Wahrscheinlichkeit einer Zinsensenkung der britischen Notenbank in dieser Woche bei rund 18 % ein. Sollten sich nur wenige der markanten Brexit-Befürchtungen bewahrheiten, könnte die britische Notenbank noch in diesem Jahr tief in ihren Werkzeugkasten greifen müssen. Schon jetzt stehen die britischen Währungshüter auf der Schwelle einzugreifen. Angesichts dieser Aussicht, rückte der GBP/USD-Wechselkurs unter 1,29 und damit erneut in die Nähe des 31-Jahrestiefs um 1,279.
Gelingt dem DAX nach dem Kaufimpuls ein Bruch über den Widerstandsbereich von 9.720 bis 9.800 Punkten, könnte sich eine Kaufwelle Richtung des 10.000 Punkteniveaus anschließen. Sollte der Index hingegen sich in diesem Widerstandsbereich wieder gen Süden orientieren, könnten Tests der Unterstützungen um 9.440 Punkte und unterhalb um 9.300 Punkte folgen.

Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
