(DailyFX.de) An Europas Börsen überschlagen sich die Sorgen über die Brexit-Folgen. Neben dem Pfund-Einbruch und den Befürchtungen einer jähen Störung der Wirtschaftserholung in Europa schlägt heute die Zuspitzung der Lage der italienischen Banken Anlegern auf den Magen.
Die Zerstörungskraft dieses toxischen Gemischs beendete im deutschen Leitindex den am Morgen erfolgten zaghaften Erholungsversuch, der nur flüchtig über 9.500 Punkte führte, und stieß den Index wieder nah an die Tiefs, die dem Brexit-Schock folgten.
Auch am Devisenmarkt war von Risikoappetit unter Investoren keine Spur. Das britische Pfund stürzte in der Nacht im Tiefenrausch gegenüber dem Greenback auf das tiefste Niveau seit 1985. Wieder einmal stand der japanische Yen unter Marktakteuren hoch im Kurs. Profiteur der Unsicherheit an den Finanzmärkten blieb Gold. Der Preis für das gelbe Edelmetall stieg auf ein 2-Jahreshoch. Durch den anziehenden Finanzstress an den Finanzmärkten steuern Marktakteure sichere Häfen an. Die Nachfrage nach „Sicherheit statt Rendite“ ließ die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen auf neues Rekordtief fallen.
Die Verkäuferseite ist im DAX angesichts der Nervosität zurzeit im Vorteil. Können die Regionen um 9.300 Zähler und 9.160 – 9.210 Punkte nicht für eine Erholung genutzt werden, könnte ein weiterer Ausverkauf den DAX Richtung Jahrestief um 8.700 Punkte belasten.

Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
