(DailyFX.de) Der DAX drehte heute nach einem erneuten Abpraller nahe des Maihochs in die Verlustzone. Der DAX verlief heute so wechselhaft wie das Wetter. Die Veröffentlichung der US-Teuerungsrate erwies sich am Mittag als Katalysator der mangelnden Kaufneigung, die den DAX unter 9.900 Punkte brechen ließ.
Die Großbaustelle des Projekts der US-Notenbank war zuletzt die tiefe Inflation. Der Anstieg in der Inflation auf 1,1 % im April in den USA ließ die Zinssorgen an den Börsen wieder aufkochen. Anziehende Zinsfantasien stießen am Aktienmarkt wieder Unbehagen aus.
Fed-Funds-Futures-Kontrakte zeigten nach der Veröffentlichung erhöhte Chancen baldiger Zinsschritte der US-Notenbank auf. Basierend auf diesen lag die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung auf der Junisitzung der Fed heute früh bei 4 %. Nach der Veröffentlichung der gesteigerten Verbraucherpreisindizes zog die implizite Wahrscheinlichkeit auf 11 % an. Auch zum Ende des Jahres kam es zu einer nennenswerten Veränderung in den Markterwartungen. Der Monat November rückte in die Favoritenrolle für den nächsten Zinsschritt in diesem Jahr und löste damit Dezember ab.
Die Geldpolitik in den USA steht heute weiterhin im Fokus der Märkte. In den bevorstehenden Reden der Chefs der regionalen Notenbanken von San Francisco, Atlanta und Dallas könnten Akzente gesetzt werden. Die Stabilisierungen in den Ölpreisen und im Dollar rechtfertigen meines Erachtens auch gesteigerte Inflationsaussichten der US-Notenbank.
Der Verkauf könnte vorerst bis 9.865 Punkte und unterhalb bis 9.800 Punkteerfolgen. Ein Bruch tiefer könnte einen weiteren Ausverkauf Richtung 9.733 Punkte triggern. Sollte diese Marke im weiteren Verlauf unterschritten werden, würde das Apriltief um 9.440 Punkte Punkten angesteuert.
Der Widerstandsbereich von 10.100 bis 10.150 Punkten erweist sich als hartnäckiger. Ein Durchbruch würde ein Kaufsignal triggern. Oberseitenpotenzialbis 10.485 Punkte wäre dann eröffnet.Im Falle eines Bruchs dieser Region wäre mit einer weiteren Erholung in Richtung 10.485 Punkte zu rechnen. Oberhalb des Aprilhochs lautet das Ziel dann 10.880 Punkte.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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