(DailyFX.de) Der DAX trotzt den schwachen Konjunktursignalen der zwei größten Wirtschaften der Welt, die Böen hätten verursachen können, und springt zurück in den fünfstelligen Bereich. Trotz des Tempoverlusts in der US-Beschäftigung und des Exportrückschritt Chinas im April herrschte zum Wochenbeginn im DAX Frühlingslaune. Der deutsche Leitindex präsentierte sich widerstandsfähig gegenüber konjunkturellen Stressfaktoren und zeigte sich heute von seiner starken Seite.
Ein kleiner Pool an Treibern verhalf dem DAX, heute derartig resistent zurück über 10.000 Punkte zu ziehen. Die Stimmung von institutionellen und privaten Anlegern im Euroraum hellt sich auf. Die vom Forschungsinstitut Sentix ermittelte Anlegerstimmung im Euroraum zog im Mai mit 0,5 Zählern auf 6,2 Punkte und damit stärker als erwartet an. Der Kaufdruck war auch ein Resultat des Bruchs zurück über die psychologisch wichtige 10.000-Punkte-Marke, der ein Short-Covering spekulativer Marktteilnehmer anstieß. Dass die Geldpolitik der EZB weiterhin lange expansiv eingerastet bleibt, betonte zudem Vitor Constancio, Vizepräsident der EZB, mit den Worten, die EZB würde weiterhin das Notwendige tun, um das Inflationsziel zu erreichen.
Noch könnte die Erholung im DAX schnell wieder Fragilitäten unterworfen werden, doch nach dem Abverkauf der vergangenen Wochen, könnte ein Wiederanstieg über den Bereich von 10.100/10.150 Punkten von Käufern zu einer weiteren Erholung bis 10.230 Punkte genutzt werden und die Korrekturbewegung zu bröckeln beginnen. Sollte diese Kurshürde überwunden werden, läge das Aprilhoch von 10.485 Punkten wieder offen.
Die Größe und Dauer der Korrekturbewegung vom Aprilhoch weist zudem Parallelen zur Schwächephase Ende März/Anfang April auf: in 11 Handelstagen ging es erneut rund 7 % im DAX bergab. Vom Apriltief folgte im DAX in den darauffolgenden Wochen eine Kaufwelle, die den Kurs in der Spitze 11 % höher führte.
Unterhalb von 10.000 Punkten könnte jedoch die nächste Verkaufswelle Richtung 9.900 Zähler gestartet werden. Wird auch diese Marke durchbrochen, sollte man sich auf einen weiteren Angriff der Bären einstellen. Ein Kursrutsch auf 9.733 Punkte könnte dann folgen.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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