(DailyFX.de) Als Haupttriebfeder im DAX diente zum Wochenbeginn der Rückschritt im EUR/USD-Wechselkurs unter 1,14, der die Nerven im deutschen Börsenbarometer beruhigte. Mit dem Anstieg im Wechselkurs auf ein neues Jahreshoch in der vergangenen Woche erhielt die Aussicht für europäische Exporteure einen kräftigeren Dämpfer. Der fade Beigeschmack bleibt jedoch vorerst noch vorhanden, denn diese Sorgen könnten sich angesichts des weiterhin hohen Niveaus der Gemeinschaftswährung zum Greenback wieder zügig zurückmelden. Mit Argusaugen werden die Anleger die Entwicklungen am Devisenmarkt beobachten.
Auch geldpolitische Signale der EZB haben dem DAX am Montag zu Gewinnen verholfen. Peter Praet, Chefvolkswirt der EZB, betonte am Morgen, die Notenbank werde energisch vorgehen, um die Inflation im Euroraum anzukurbeln. Der Notenbanker schürte am Aktienmarkt die Erwartungen, dass schon zeitnah weitere geldpolitische Geschenke aus Frankfurt folgen könnten. Dabei scheint ein negativer Leitzins mittlerweile kein Tabu mehr zu sein. Die tiefe Inflationsrate im Euroraum, die im März laut den vorläufigen Berechnungen nicht aus dem negativen Terrain zog (-0,1 Prozent), wird die EZB wohl noch lange nicht von ihrem geldpolitisch expansiven Kurs weichen lassen. Auch das wirtschaftliche Umfeld bleibt angespannt und könnte eine Ausweitung der EZB-Geldflut erfordern.
Der deutsche Aktienindex hält sich oberhalb von 9.800 Punkten. Nur kurz erreichte der DAX heute die Barriere um 9.900 Punkte und setzte von dort wieder zurück. Bei 9.670 Punkten liegt eine markante Unterstützung, an der Käufer wieder verstärkt aktiv werden und den Index gen Norden antreiben könnten. Auf der Oberseite wird mit Bruch über 10.100 Punkte weiteres Potenzial Richtung 10.500 Zähler freigesetzt. Eine Talfahrt Richtung 9.400 Punkte könnte hingegen angestoßen werden, sollte die Unterstützung um 9.670 Punkte nicht verteidigt werden können.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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