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(DailyFX.de) – Der Super-Gau, ein Austritt Griechenlands aus dem Euro, ist derzeit näher, als man es je für möglich gehalten hätte. Bereits übers Wochenende wurde bekannt, dass ab Montag griechische Banken für eine Woche geschlossen bleiben.
Gleiches gilt für die Athener Börse. Nachdem sich der Rauch nun ein wenig verzogen hat, wird ersichtlich, warum dieser Schritt nach den gescheiterten Verhandlungen Athens mit seinen Gläubigern nötig war: der DAX verlor in der Spitze mehr als 600 Punkte zum Schlusskurs von Freitag, eröffnete unter 11.000 Punkten. Auch die übrigen europäischen Börsen eröffneten mit massiven Abschlägen, färbten die europäische Börsenlandkarte durchweg tiefrot.
Nicht auszudenken, was dem griechischen Aktienmarkt für ein Ausverkauf gedroht hätte, wäre die dortige Börse geöffnet gewesen. Durch das Aussetzen des Handels ist es nun möglich für Beruhigung zu sorgen, sich Liquidität in griechischen Aktien sammeln zu lassen und somit die zu erwartenden Abschläge bei einer Neueröffnung abzufedern.
Doch diese beruhigende Worte kann zumindest ich noch nicht ausmachen nachdem sich nun am Montag diverse europäische Spitzenpolitiker zu Wort gemeldet haben.
Besonders bleibt nämlich der Auftritt von EU-Kommissionspräsident Juncker im Gedächtnis. Dieser stellte in seiner Rede heraus, dass ein “Nein” der Griechen zum Referendum am kommenden Sonntag ein „Nein“ zu Europa wäre. In meinen Augen eine brandgefährliche Rhetorik, riskiert man mit diesen Wort doch nicht nur den endgültigen Bruch mit der griechischen Regierung rund um Alexis Tsipras, der sein Volk geraten hat mit „Nein“ zu stimmen.
Nein, zudem setzt Juncker durch diese Worte dem griechischen Volk quasi die Pistole auf die Brust und drängt sie in die Ecke, provoziert ein „Nein“ und somit einen „Grexit“.
Für den DAX wäre ein solcher Austritt Griechenlands aus dem Euro allerdings nur kurzfristig für schärfere Abschläge prädestiniert. Zu erwarten wären meiner Ansicht nach, primär mit der Intention die Nervosität am Aktien- un den europäischen Anleihemärkten zu bändigen, dass die EZB ihr Anleiheaufkaufprogramm ausdehnen würde, Liquidität zur Verfügung stellt. Liquidität, die den DAX in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 erneut in Richtung und auf neue Allzeithochs katapultieren dürfte. Demnach erwarte ich, sollte es einen erneuten Impuls unter 11.000 Punkte geben, spätestens im Bereich um 10.100 Punkte erneut wartende Schnäppchenjäger, die den DAX im fünfstelligen Bereich stabilisieren dürften und ausgehend von wo deutsche Aktien dann zu einem erneuten Gipfelsturm ansetzen.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
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Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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