(DailyFX.de) Noch kann die EZB trotz ihrer breit angelegten Stützungskäufe keine allzu großen Früchte ernten. Ausbleibende Erholungszeichen nach der Winterdelle und ein wieder anziehender Euro haben den DAX heute zu Beginn des Handelstages stärker unter Druck gebracht. Die deutsche Wirtschaft verlor im Mai weiter an Dynamik. Zudem trüben sich auch die Aussichten, dass die Hochform zeitnah wieder erreicht wird. Die Zuwachsraten der deutschen Wirtschaft sollen auch in den kommenden Monaten karg ausfallen.
Nicht nur die heutige Markit-Schnellschätzung für die deutsche Wirtschaft setzte tiefer, auch in der Eurozone verlor die Wirtschaftserholung im Mai an Momentum. Trotz dieses Rückwärtsschritts wurde der Arbeitsmarkt der Eurozone nicht noch stärker in Mitleidenschaft gezogen. Der Stellenzuwachs stieg im Mai auf ein Vierjahreshoch. Dass es zu früh für Optimismus ist, ließen die Worte von Peter Praet diese Woche erkennen. Laut dem EZB-Chefvolkswirt werde die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ohne stärkere Reformanstrengungen weiterhin hoch ausfallen. Im März trat die Arbeitslosenquote in der Eurozone auf der Stelle und verharrte auf dem beträchtlich hohen Niveau von 11,3%.
Der Dollar-Aufschwung dieser Woche wurde vom fehlenden Enthusiasmus der US-Notenbank für eine baldige Zinserhöhung ausgebremst. Die Straffung der Geldpolitik wird noch auf sich warten lassen – wie sich dem Sitzungsprotokoll des Offenmarkt-Ausschusses der US-Notenbank entnehmen ließ. Der Euro eroberte gegen den US-Dollar die Marke von 1,1 zurück.
Deutsches Konjunkturbarometer am Freitag tiefer erwartet
Für den ifo Geschäftsklimaindex, der morgen ansteht, ergibt sich durch die schwache Expansionsrate im ersten Quartal, dem gestiegenen Euro und den jüngsten Turbulenzen am Anleihemarkt eine negative Indikation. Vom höchsten Stand seit 2014 soll die Stimmung der deutschen Unternehmer gefallen und der Aufschwung gebremst worden sein. Ein einsetzendes verstärktes Unbehagen könnte dann auf dem deutschen Aktienmarkt lasten.

Ein Rücksetzer unter 11.750 und ein Verschnaufen nach dem Höhenflug in dieser Woche sollte nicht ausgeschlossen werden. Doch oberhalb von 11.160 Punkten werte ich die Aussicht für das deutsche Börsenbarometer weiterhin positiv. Die Region um 12.000 hat man in Frankfurt noch nicht aus dem Auge verloren.
DAX Daily Chart

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Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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