(DailyFX.de) – Erinnern Sie sich noch an den Beginn des Jahres 2014?
Nachdem es mit einem satten Abschlag am ersten Handelstag 2014 gleich einen Dämpfer für die DAX-Bullen gab, markierte der DAX zur Mitte des Monats Januar 2014 ein neues Allzeithoch und das Erreichen der 10.000er Marke war nur eine Frage der Zeit (zur Erinnerung: DAX mit neuem Allzeithoch - BUY THE DIPS, Ziel: 10.000 Punkte!).
Dann kam es allerdings zu Verwerfungen in Schwellenländern und deren Währungen und der DAX fiel Ende Januar / Anfang Februar 2014 in kürzester Zeit mehr als 7%, mit der 10.000 wurde es erst (und kurzfristig) im Juni etwas.
Warum ich Sie daran erinnere?
Weil sich derzeit Geschichte zu wiederholen scheint. Der Kursverlauf zum Jahresstart 2015 schaut im DAX fast 1 zu 1identisch aus.
Am 22.01. ist EZB-Tag und hört man genau hin, dann erwartet nahezu jeder Marktteilnehmer, dass die EZB in großem Umfang geldpolitisch liefern wird. Allein hieraus erwächst die große Gefahr eines klassischen „Buy the rumors, sell the facts“ und schärfere Korrekturbewegungen sollten einkalkuliert werden.
Dieses Szenario beinhaltet wohlgemerkt noch nicht, dass es zu keiner Verkündung eines breitangelegten EZB-QEs kommt. Und die Gefahr hierfür ist derzeit mehr denn je gegeben. Überraschend dann zu sehen, dass der DAX sich unbeirrt in Richtung seines Allzeithochs um 10.100 Punkte aufmacht. Wird diese Rallye von unverbesserlichen und nimmersatten Spekulanten getragen? Ich persönlich denke schon.
Und wenn es dann am 25.01. zu einer Mehrheit der SYRIZA in Griechenland kommt und sich zur Fragwürdigkeit, ob es für ein „Ja“ bzgl. eines Griechenland einschließenden EZB-QEs reicht, auch noch rechtliche Zweifel mischen (Details: http://bit.ly/1xWStnn), dann erwacht der DAX schnell aus seinem feuchtfröhlichem EZB-QE-Traum und stellt fest, dass doch nicht alles so rosig ist. Schnell würde dann statt der 10.000 die 9.000er Marke auf der Frankfurter Börsentafel stehen und bei einem Bruch das 2014er Jahrestief um 8.300 Punkte in den Fokus rücken.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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