(DailyFX.de) Risikobereitschaft und Sorglosigkeit der Investoren ziehen zurzeit wieder merklich an. Vor den Weihnachtstagen bleibt die Stimmung an den Aktienmärkten damit weiter optimistisch. Bei niedrigen Umsätzen sollte sich der Aufwärtstrend in den verbleibenden Handelstagen des Jahres fortsetzen können. Heute nutzte der Deutsche Aktienindex die positiven Vorgaben der asiatischen Börsen und knackte schon am Vormittag die Marke von 9.900 Punkten.
Getragen wird die derzeitige Rallye an den Aktienmärkten von der Geldpolitik. Eine geduldige Federal Reserve und eine handlungsbereite Europäische Zentralbank sind dabei die stützenden Faktoren. Das weitere Aufdrehen des Geldhahns der europäischen Notenbanker wirkt als Katalysator für steigende Aktienkurse. Damit rückt auch ein neues Rekordhoch des deutschen Leitindex bald wieder in greifbare Nähe. Auch das jüngste Handeln der Schweizer Nationalbank kann als Zeichen gewertet werden, dass die Notenbanken noch nicht am Ende ihrer expansiven Bemühungen sind.
Als Störfaktor zum Jahreswechsel könnte sich allerdings Griechenland entwickeln. Sollten nach den Wahlen wiederauflebende Sorgen eines „Grexit“ das Marktgeschehen dominieren, ist mit einer erneuten und deutlichen Korrekturphase im DAX zu rechnen. Aktuell aber wird über diese Sorgen noch hinweg gesehen.
US-Finanzinvestoren haben in der Korrektur gekauft
Der Korrekturmodus der Vorwochen wurde von Finanzinvestoren genutzt, um ihre Kaufpositionen zu erhöhen, wie die letzten Commitments of Traders (COT-)Kennzahlen einfangen. „Kaufe tief im Bullenmarkt“ hieß die Devise und nicht nahe der Rekordmarken und nach steilen Kaufwellen. Im breiten US-Index S&P 500 steigerte sich der Überhang von Kaufpositionen gegenüber Verkaufspositionen der institutionellen Spekulanten am Terminmarkt im Vergleich zur Vorwoche um 1.294 (im E-Mini S&P 500 um 77.324) Kontrakte.
Eine Bestätigung des Rückgangs der Nervosität bildet auch die Stabilisierung des Ölpreises. Institutionelle Spekulanten erhöhten ihre WTI-Öl-Kaufpositionen am Terminmarkt um 22.303 Kontrakte und damit um 8,5 Prozent innerhalb einer Woche. Die Wetten auf einen Boden im WTI – nach dem Sturz in der zweiten Jahreshälfte von über der Hälfte des Werts – zogen deutlich an. Mit einem weiteren Preisanstieg des Ölpreises verliert auch ein weiteres Risiko der Vorwochen deutlich an Härte und lässt Anleger auch an den Aktienmärkten aufatmen. Zu den Gewinnern gehören dann auch schnell wieder die Energiekonzerne.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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