(DailyFX.de) – Nachdem der DAX zum Wochenschluss stark unter Druck geraten war, konnte dieser sich zum Wochenstart ein wenig stabilisieren.
Man möchte fast sagen „Weihnachten sei Dank“. Aus zyklentechnischer Sicht ist die Weihnachtszeit seit Jahrzehnten für geringe Umsätze und niedrige Volatilität mit Aufwärtsbewegungen prädestiniert. Zu jeder anderen Zeit des Jahres hätte es wohl eine ernsthafte Attacke auf die 9.500er Marke und weitere Kursabgaben gegeben. Nicht so in der letzten vollständigen Handelswoche des Jahres 2014. Es scheint so, als würden die Investoren zum Jahresschluss gerne einen Indexstand von größer 9.600 Punkten und somit ein grünes Vorzeichen für das Gesamtjahr 2014 sehen wollen.
Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Es brennt weiter an allen Ecken und Enden, nur dass durch die Vorweihnachtszeit und die Eitelkeit vor einem negativen Jahresschluss niemand davon etwas wissen möchte. Der USD/RUB steig heute auf ein neues Allzeithoch von über 60 RUB, die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls Russlands wird am Markt an den Swap-Märkten ernsthaft diskutiert, derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 25% gesehen. Dann sehen wir starke Turbulenzen an den Aktienmärkten im mittleren Osten, Dubais Aktienmarkt verlor zum Wochenstart mehr als 7%, Ägypten gab mehr als 5% nach. Einen Lichtblick gibt es, allerdings auch nur mit viel Wohlwollen: Griechenlands Finanzplatz konnte sich zum Wochenstart etwas stabilisieren, gewann mehr als 1,5%. Allerdings: nach Kursabgaben von mehr als 20%, den höchsten seit 1987 wohl eher technische Reaktion, als denn dann fundamentale Aufhellung.
Somit bleibe ich dabei: es wird einen gemächlichen Jahresabschluss im DAX geben, die Wahrscheinlichkeit eines Jahresschluss über 9.600 Punkten ist hoch. Doch gleich zu Beginn des Jahres 2015 darf man gespannt sein wie lange sich der DAX über der 9.000er wird halten können. Es scheint, asugehend von den diversen Brandherden denkbar, dass die Marktteilnehmer mit starken Kopfschmerzen ins Jahr 2015 starten, nicht nur durch die Nachwehen von Silvester...

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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