(DailyFX.de) – Der DAX startete nach dem verlängerten US-Wochenende recht unspektakulär in die neue Handelswoche, verlor zwar 0,3% konnte sich aber über 9.900 Punkten halten.
Spannender waren dort mit Sicherheit der Verfall des Ölpreises unter 65 USD / Barrel der US-Marke WTI, die regelrechte Kernschmelze im russischen Rubel (Details: http://bit.ly/1wbEw5m) oder aber auch der USD/JPY, der mit 119 JPY auf den höchsten Stand seit sieben Jahren stieg. Doch was im DAX noch nicht ist, wird bestimmt noch werden. Genügend Sprengstoff für einen schwankungsintensiven Dezember-Start gibt es mit der EZB am Donnerstag und dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag auf jeden Fall.
Besonders auf Mario Draghi werden die Marktteilnehmer werden am Donenrstag schauen. Es wurde in den letzten Wochen viel Öl ins bereits lange lodernde Feuer „EZB-QE“ geschüttet, auch durch Mario Draghi selbst. Enttäuscht Draghi nun am Donnerstag und holt den löschenden Wassereimer raus, erstickt diese QE-Spekulationen zumindest zunächst, wird es auch im DAX schnell zu einem Rückschlag in Richtung 9.500 Punkten kommen.
Zudem: ein Blick auf den Lauf im USD/JPY und die sonst positiv zu diesem korrelierten 10-jährigen Zinsen lässt bei mir die ein oder andere Warnlampe angehen. So stehen fallende US-Zinsen zunächst einmal in krassem Widerspruch zu dem, was der Markt in 2015 erwartet: Zinsanhebungen seitens der FED. Somit lässt das in meinen Augen nur einen Schluss zu: der Markt wappnet sich für einen bevorstehenden Risk Off Modus, sucht Sicherheit und Liquidität. Dies passt auch ganz gut zu meinem skeptischen DAX-Wochenausblick (Details: http://bit.ly/1uPX7gS) und der schwachen Vorstellung der US-Index-Futures S&P500 und Dow Jones in der Vorbörse.
Unten stehender Chart illustriert, was ich meine: als es im Oktober turbulent am Markt wurde, die Unsicherheit auf die höchsten Stände 2014 stieg, markierten die Zinsen als sicher geltender US-Schuldtitel ihre Jahrestiefststände, der DAX markierte sein Jahrestief. Diese Jahrestiefststände werden derzeit wieder ins Visier genommen, während der DAX fröhlich im Bereich seines Allzeithochs notiert – ein Grund wachsam zu werden, prozyklische Long-Engagements konservativer anzugehen (kleiere Positionsgröße + aggressievres Stop-Management).

Quelle: DailyFX Research
Charttechnisch bleibt es dabei, dass Korrekturbewegungen im DAX im Bereich um 9.500 Punkten ein erstes Ziel finden:

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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