(DailyFX.de) – Spektakulärer Wochenstart im DAX. Noch bevor es um 9 Uhr am Frankfurter Börsenparkett in die neue Woche ging, zeigte sich der DAX-Future an der Terminbörse EUREX schwach, verlor rund 0,8%. Zur Handelseröffnung XETRA ging es dann jedoch bis zur US-Eröffnung erneut deutlich zurück über die 9.200er Marke. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack.
Die Gründe für die Nervosität scheinen vielfältig: einerseits wäre dort die vorzeitige Abreise Putins vom G20-Gipfel in Brisbane, sicherlich auch begünstigt durch die sehr kritischen Töne des Westens im Bezug auf die Kreml-Politik in der Ukraine. Schnell flackern hier Ängste auf, die auf ein starkes Abkühlen der Ost-West-Beziehungen auf und unter den Gefrierpunkt hindeuten.
Dann wäre dort die sich abzeichnende Rezession in Japan trotz aggressiver, geldpolitischer Bemühungen seitens der BoJ und Partei von Premierminister Shinzo Abe. Tatsächlich machen gar Gerüchte um bevorstehende Neu-Wahlen in Japan die Runde. Und hier ist man dann ganz schnell bei Spekulationen um eine Abkehr von Abenomics, also den geldpolitischen Bemühungen die japanische Konjunktur und Inflation auf Trab zu bringen. Versiegt hier ide Liquidität, die die Aktienmärkte so dringend benötigen auch, nachdem die FED ihr QE beendet hat, wirds ungemütlich.

Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Und hier ist dann auch der fließende Übergang: die US-Notenbank lässt sich am Mittwoch in ihr Protokoll der letzten Sitzung schauen. Klar ist, dass der Markt hier mit Sicherheit unsicher ist, Zinsanhebungen eventuell bereits in der ersten Hälfte 2015 wären für die Aktienmärkte ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor.
Es brodelt also an diversen Fronten. Und wenn infolgedessen die Unterstützung an den US-Märkten, die den DAX in der vergangeenn Woche vor schlimmeren Abverkaufswellen bewahrt hat, versiegt, dann gehts im DAX zum Ende des Monats November zügig noch einmal unter die 9.000er Marke, eventuell gar bis in Richtung Jahrestief.
Technisch bleibt es dabei: alles hängt weiter von der Verteidigung der 9.150er Marke ab. Sollte dieses Level brechen, steht einem Rücksetzer in Richtung 8.900 / 930 Punkten kaum noch etwas im Wege. Besonders übrigens dann, wenn sich Spekulationen um eine geldpolitisch restriktivere FED etablieren, die sich im Sitzungsprotokoll am Mittwochabend zeigen.
Auf der Oberseite bleibt es dabei, dass erst der Bruch der 9.470er Marke das Bild auf Stundenbasis bullish werden lässt.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
Um Jens Klatt zu kontaktieren, sende man eine E-Mail an instructor@dailyfx.com
Folgen Sie Jens Klatt auf Twitter: @JensKlattFX
