(DailyFX.de) – Bei einem ersten Blick auf die Frankfurter Börsentafel ist man sicherlich erstaunt über das Kursfeuerwerk, von welchem ein 1,3%iges Plus zeugt. Was allerdings nicht unterschlagen werden sollte ist die Tatsache, dass der Rücklauf über die 9.200er Marke bereits am gestrigen Tag in der Nachbörse stattgefunden hat und das wie gewohnt unter sehr dünnen Umsätzen.
Ähnlich dünne Umsätze bekam man auch heute im DAX zu sehen. Vor der EZB halten sich die Marktteilnehmer lieber zurück, denn dass die EZB es der japanischen Notenbak nachtut und die geldpolitische Bazooka rausholt und es erneut Geld regnen lässt, ist keinesfalls klar (Warm? Details: http://bit.ly/1qnlcuR).
Daher ist das, was wir aktuell zu sehen bekommen nichts weiter als eine Spekulation, dass die EZB liefern wird. Und hier kann es schnell zu einem bösen Erwachen kommen und der DAX sich schnell in einer Abwärtsbewegung wiederfinden. In Kombination mit dem US-Wahlergebnis, wonach die Republikaner nun auch die Mehrheit im US-Senat halten, gar nicht so abwegig.
Was auf den ersten Blick nämlich unspektakulär ausschaut (tatsächlich ist die Wiederwahl des US-Präsidenten, nur um zwei Jahre später eine Art Misstrauensvotum auszusprechen in den USA eher die Regel als denn die Ausnahme wenn ich richtig informiert bin), kann bei guten Arbeitsmarktdaten die Aktienmärkte schnell auf Talfahrt schicken. Die Republikaner stehen dem expanisven Geldkurs der FED fast schon feindselig gegenüber. Und mit weiter soliden Daten aus den USA, am Freitag vom US-Arbeitsmarkt, keimen hier schnell Spekulationen auf, wonach die FED doch deutlich vor Dezember 2015 beginnt an der Zinsschraube zu drehen.
Das Risiko eines deutlichen Rückschlags unter 9.000 Punkte zur Mitte des Monats Novembers scheint daher sehr wahrscheinlich. Und für eine Jahresend-Rallye trübt sich hier das Bild auch sehr schnell ein. Vor Augen führen sollte man sich, dass der DAX im Bereich um 9.6000 ins Jahr 2014 gestartet ist. Das Aufholen der Verlste zum Jahresende als Jahresend-Rallye im DAX zu bezeichnen hat in meinen Augen vor diesem Hintergrund eher etwas zweckoptimistisches, als denn dann reales...
Etwas anders schaute diese Einschätzung natürlich aus, sollte es zu einem Überwinden der 9.400er Region kommen. Möglich würde dann eine Squeeze-Bewegung in Richtung der September-Hochs um 9.900 Punkte, was uns für das Jahr 2014 zumindest marginal ins Plus befördern würde.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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