(DailyFX.de) – Die US-Notenbank FED hat am Mittwochabend ihr Anleiheaufkaufprogramm QE3 auf 0 zurückgefahren. Aktienmärkte und der DAX reagierten wie erwartet, der deutsche Leitindex verlor zunächst den Kampf um die 9.100er Marke, konnte diese aber kurz nach Handelseröffnung am Donnerstag zurückerobern.
Dass seitens der FED weitere Geldgeschenke ausblieben, damit war in meinen Augen zu rechnen, zu viel stand für die FED im Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit auf dem Spiel. Die Rallye der letzten zwei Wochen wurde primär von schwachen Händen getragen, wenn man so möchte den nimmersatten Liquiditätsjunkies, die in den Worten james Bullards am 15.10. schon ein QE4 am Horizont strahlen sahen. Wenn diese nun aus ihren Positionen gequetscht werden, für ihre Aktien-Engagements sich aber keine Abnehmer finden, dann gehts noch einmal zügig in den ersten beiden November-Wochen in den Bereich der Jahrestiefs um 8.350 Punkte.
Doch bevor nun erste Crash-Szenarien gezeichnet werden, sollte man realistisch bleiben: die FED hat trotz der vollständigen Rückführung von QE3 auch weiter eine langanhaltende Nullzinspolitik in Aussicht gestellt, welche Aktien als einzig solide und attraktive Anlageform in der näheren Zukunft erscheinen lässt und auch di ePerformance des DAX seit gestern Abend gut erklärt. Im Umkehrschluss heißt das, dass auch wenn der Liquiditäts-Booster QE seitens der FED ausbleibt und es im DAX in näherer Zukunft kaum für neue Gipfelstürme über die 10.000er Marke reichen wird, so sind regelrechte Crashs im DAX ausgehend von der Attraktivität von Aktien im Vergleich zu Festverzinslichen kaum zu erwarten.
Deutlich unter 8.000 Punkte sollte es mittelfristig im DAX nicht gehen, zu favorisieren ist in meinen Augen eine Pendelbewegung zwischen 7.500 und 10.000 Punkten in den kommenden 12 Monaten.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Am Donnerstag ist der Wirtschaftsdatenkalender zwar prall gefüllt:

Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Aber zu erwarten ist in meinen Augen ein eher technisch geprägter Handel, bei welchem ich Short-Engagements gegen die 9.160er Region, dem Bereich ums derzeitige Wochenhoch favorisieren würde.
Sollte es zum Wochenschluss zu einem Rücklauf unter die 9.000er Marke, so rückt zügig die 8.800er und der Bereich ums Wochentief ind en Fokus, Zwischenziel 8.950 Punkte.
Bei einem Überwinden der 9.160 sehe ich das nächste Ziel in der Region um 9.300 Punkte.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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